Gnosen

Unsere Gnosen sind Hintergrundtexte, die ein spezifisches Thema oder Phänomen knapp, lesbar und wissenschaftlich fundiert erklären und zitierbar sind. Gnose kommt vom griechischen gnosis – Erkenntnis. Und das ist es, was unsere Gnosen liefern sollen. Etwa wie in Diagnose oder Prognose.  

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Gleichzeitig ist die Gnose ein eigenes dekoder-Format: ein Wort, das wir erfunden haben und das sich bei uns fest eingebürgert hat. Mit ihm bezeichnen wir diese besondere Textform, die es in dieser Kombination – journalistisch zugänglich, wissenschaftlich fundiert, in enger Zusammenarbeit mit Forschenden – nur bei dekoder gibt. Gnosen sind so etwas wie unser Markenzeichen, ein Stück „dekoder-Sprache“.  

Darum sind Gnosen für uns mehr als nur „Hintergrundtexte“: Sie stehen für die enge Verbindung zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit, für die Qualität und Glaubwürdigkeit von dekoder – und für das kleine Stück Magic, das unser Projekt von Anfang an geprägt hat. 

Editorial: Gnose und Gnu


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    Maly Trostenez

    Maly Trostenez (belarus. Maly Traszjanez) war die größte NS-Vernichtungsstätte in den von Deutschen besetzten Gebieten der Sowjetunion. Der Name bezeichnet eigentlich ein Dorf in Belarus, doch steht er im historischen Kontext auch für drei Tatorte des nationalsozialistischen Mordens zwischen 1941 und 1944 unweit von Minsk. Viele zehntausende Jüdinnen und Juden wurden dort getötet, außerdem zivile Geiseln, Insassinnen und Insassen der Minsker Gefängnisse, darunter Untergrundkämpfer, Partisanen- und Widerstandsverdächtige, ebenso erkrankte Häftlinge. Seit Ende der Sowjetunion entwickelt sich ein gesamteuropäischer Gedenkort, der bislang allerdings von der sowjetischen Gedenkkultur überformt bleibt.

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    Memorial

    Memorial ist eine unabhängige, international aktive russische Menschenrechtsorganisation mit zahlreichen, teils eigenständigen Zweigstellen und Organisationen. Ihre Ziele sind die historische Aufarbeitung politischer Repressionen und soziale Fürsorge für Überlebende sowjetischer Zwangsarbeitslager (Gulag) sowie die Wahrung und Durchsetzung von Menschenrechten in Russland. Seit Beginn ihrer Tätigkeit während der Perestroika ist sie von Einschüchterungs- und Behinderungsversuchen seitens der sowjetischen und russischen Behörden beeinträchtigt worden. 2016 als „ausländischer Agent“ gebrandmarkt, hat am 28. Dezember 2021 das Oberste Gericht die Auflösung des Dachverbandes „Memorial International“ angeordnet – und die Berufung zwei Monate später abgelehnt. Der Dachverband ist damit aufgelöst; die Unterorganisationen bleiben davon zunächst weitgehend unberührt. Der Friedensnobelpreis 2022 geht an Memorial, den Menschenrechtler Ales Bjaljazki aus Belarus und die ukrainische Menschenrechtsorganisation Center for Civil Liberties. 

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    Erste Russische Kunstausstellung in Berlin

    Die Erste Russische Kunstausstellung wurde 1922 in der Berliner Galerie van Diemen gezeigt. Noch heute gehört sie zu den bedeutendsten Ausstellungen des frühen 20. Jahrhunderts. Nach der Oktoberrevolution 1917 bot die Schau erstmals die Möglichkeit, sich im Westen einen umfassenden Eindruck über das künstlerische Schaffen des jungen Sowjetrusslands zu verschaffen. Die Ausstellung wurde vom Volkskommissariat für Bildungswesen organisiert und war kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Vertrag von Rapallo im Frühjahr 1922 auch ein politisches Signal an die Weimarer Republik. 

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    Die Beziehungen zwischen Belarus und der EU

    Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion bemüht sich die EU um pragmatische Beziehungen zu Belarus. Und auch in Belarus gab es Phasen der Annäherung an den westlichen Partner. Doch seit der Niederschlagung der Proteste im Herbst 2020 befinden sich die Beziehungen an einem historischen Tiefpunkt.

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    Bantiki – Haarschleifen

    Die riesigen weißen bantiki, die Haarschleifen sowjetischer Schülerinnen waren Ikonen einer idealisierten sowjetischen Kindheit. Wie die Blumensträuße für die Lehrerinnen gehören sie auch heute noch zu den Bildern des ersten Schultags, dem 1. September.

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    Sowjetische Schuluniformen – Normierung und Eigensinn

    Die sowjetische Schuluniform gab es nicht. Und neben dem Überstülpen staatlicher Werte eröffneten die Uniformen auch Möglichkeiten der Abgrenzung: nämlich das Spiel mit Varianten entlang der Grenzen. Man konnte Uniformen aus anderen Republiken anziehen, die Accessoires variieren und die Uniform auf lässige Weise tragen, um Coolness zu demonstrieren und die Lehrer zu provozieren. 

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    Soligorsk

    Soligorsk (belarussisch: Salihorsk) ist eine Stadt in Belarus mit etwa 106.000 Einwohnern. Die Monostadt wurde ab 1958 für die Arbeiter des ebenfalls neu gegründeten Kalibergwerks errichtet und zählt heute zu den wohlhabendsten Städten des Landes. Der Kalibergbau und die damit verknüpften Wirtschaftszweige befinden sich nach wie vor in Staatsbesitz. Sie stellen eine wichtige Stütze der Staatsfinanzen sowie der Macht von Alexander Lukaschenko dar.

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    Die Brester Festung

    Mit dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 begann auch die Schlacht um die Brester Festung. Der Widerstand der Besatzung ist in Russland und Belarus bis heute zentraler Bestandteil der Erinnerung an den „Großen Vaterländischen Krieg”. Allerdings ist die Überlieferung der Ereignisse stark ideologisch geprägt, wodurch das Geschehene nur selektiv erinnert wird und Fakten verzerrt werden.

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    Viktor Scheiman

    Viktor Scheiman gilt als graue Eminenz der belarussischen Politik und rechte Hand Alexander Lukaschenkos. Fast alle wichtigen politischen Ämter des Landes hatte er einmal inne. Im Juni 2021 trat er überraschend zurück. Was bleibt sind die Spekulationen um seine Verwicklungen in politische Morde, Waffenhandel und zwielichtige Devisengeschäfte.

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    Jüdisches Leben in Belarus bis 1917

    Bereits seit dem Mittelalter waren die belarussischen Gebiete Heimat zahlreicher Juden. Über die Jahrhunderte erlebten sie hier ein „goldenes Zeitalter“ und das Aufblühen des jüdischen Geisteslebens, aber auch Diskriminierung, Armut und Pogrome. Bis zum Holocaust waren zahlreiche belarussische Städte stark jüdisch geprägt.

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    Deutscher Überfall auf die Sowjetunion

    Am 22. Juni 1941 überfiel Hitlers Wehrmacht die Sowjetunion. Somit fing der Große Vaterländische Krieg an – der im Nachhinein siegreiche Verteidigungskampf der Sowjetunion gegen die nationalsozialistischen Aggressoren. Innerhalb weniger Wochen drangen die Wehrmachttruppen weit auf das sowjetische Territorium vor, es fielen über 236.000 Sowjetsoldaten, während mehr als zwei Millionen in deutsche Kriegsgefangenschaft gerieten. Das „Unternehmen Barbarossa“ und der Blitzkrieg konnten jedoch nicht realisiert werden. Bereits im Herbst kamen die Truppen vor Moskau zum Stehen. 

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