Gnosen

Unsere Gnosen sind Hintergrundtexte, die ein spezifisches Thema oder Phänomen knapp, lesbar und wissenschaftlich fundiert erklären und zitierbar sind. Gnose kommt vom griechischen gnosis – Erkenntnis. Und das ist es, was unsere Gnosen liefern sollen. Etwa wie in Diagnose oder Prognose.  

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Gleichzeitig ist die Gnose ein eigenes dekoder-Format: ein Wort, das wir erfunden haben und das sich bei uns fest eingebürgert hat. Mit ihm bezeichnen wir diese besondere Textform, die es in dieser Kombination – journalistisch zugänglich, wissenschaftlich fundiert, in enger Zusammenarbeit mit Forschenden – nur bei dekoder gibt. Gnosen sind so etwas wie unser Markenzeichen, ein Stück „dekoder-Sprache“.  

Darum sind Gnosen für uns mehr als nur „Hintergrundtexte“: Sie stehen für die enge Verbindung zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit, für die Qualität und Glaubwürdigkeit von dekoder – und für das kleine Stück Magic, das unser Projekt von Anfang an geprägt hat. 

Editorial: Gnose und Gnu


  • Gnose

    Sergej Kirijenko

    Sergej Kirijenko (geb. 1962) ist einer der beiden Ersten stellvertretenden Leiter der Präsidialadministration. Er verantwortet unter anderem die Propaganda im Internet, die Jugendarbeit und die Integration der annektierten ukrainischen Gebiete. Sein gleichrangiger Kollege Alexej Gromow (geb. 1960) verwaltet vor allem die Propaganda in analogen Organen.

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    Wladimir Potanin

    Wladimir Potanin (geb. 1961) ist Bankenmogul und Generaldirektor von Norilsk Nickel – einem der größten Buntmetall-Unternehmen der Welt. Auf seinen Impuls hin entstand 1995 das „Aktien-für-Kredite“-Programm, das als Geburtsstunde der Oligarchie gilt.

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    Konstantin Ernst

    Konstantin Ernst (geb. 1961) ist seit 1999 Generaldirektor des Ersten Kanals – ein de facto staatlicher Fernsehsender und eines der zentralen Propagandaorgane des Kreml. Für „die Mitwirkung bei der Verbreitung von anti-ukrainischer Propaganda“ steht Ernst unter zahlreichen internationalen Sanktionen. 

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    Nikolaj Statkewitsch

    Nikolaj Statkewitsch (geb.1956), von seinen Anhängern Mikola genannt, ist ein belarussischer Oppositionspolitiker. Mit der Perestroika fand der Militärangehörige seinen Weg in die Politik. Er verschrieb sich den Ideen der Belarussischen Volksfront „Wiedergeburt“”, wurde aber letztlich der Anführer der sozialdemokratischen Partei Hramada, weil er soziale Themen für essentiell hielt, um die Zukunft von Belarus zu gestalten. Mit der Wahl Lukaschenkos 1994 wurde Statkewitsch zu einem seiner unbeugsamsten Widersachern. Die Folge: unzählige Haftstrafen. Bereits im Vorfeld der Proteste von 2020 wurde er erneut inhaftiert und schließlich zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt.  

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    Protest und Widerstand gegen den Krieg

    Bis September 2023 gab es in Russland rund 20.000 Festnahmen wegen Antikriegshaltung. Gab es zu Beginn der breit angelegten russischen Invasion in die Ukraine noch größere Straßenproteste in russischen Städten, so wurde der Protest später viel anonymer. Wegen mehrerer neuer repressiver Gesetze verlagerte er sich ins Internet, ins Exil, in verschlüsselte Botschaften und Symbole. 

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    Z-Pop

    Die russische Kriegspropaganda bedient sich zunehmend popindustrieller Mechanismen. Zahlreiche Lieder, virale Videos in sozialen Netzwerken, Serien, Filme, Graffiti und andere Formen patriotischer Massenkunst sollen die Richtigkeit dieser Politik vermitteln. Z-Pop zeichnet sich aus durch einfache Botschaften, die Wiederholung immer gleicher Formeln, hochemotionale sprachliche und visuelle Motive sowie eine Orientierung an unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen. 

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    Pionierlager Artek

    Das Pionierlager Artek auf der Krim wurde 1925 erst als Sanatorium für Tuberkulosevorsorge eröffnet. Bereits in den 30er Jahren wurde das Lager zur Ikone stilisiert und ist zum Traumland und Wunschziel einiger Generationen der Pioniere geworden. Seit den 1960er Jahren verbrachten jeden Sommer insgesamt 20.000 Kinder ihre Ferien in Artek. Nach dem Zerfall der UdSSR wurde das Lager von der Ukraine weiterbetrieben und kam mit der Angliederung der Krim wieder unter russische Verwaltung.

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    Jewgeni Prigoshin

    Der als „Putins Koch“ bekannte Jewgeni Prigoshin (1961–2023) war der Chef der Söldnergruppe Wagner. Im Februar 2023 hat die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen gegen ihn eingeleitet. Außerdem galt Prigoshin als Gründer und Financier zahlreicher Desinformations- und Propagandakanäle. Am 23. Juni 2023 hat er seine Söldnertruppe zu einem aufsehenerregenden „Marsch der Gerechtigkeit“ auf Moskau geschickt, einen Tag später brach er seinen Aufstand ab. Zwei Monate später ist er mutmaßlich bei einem Flugzeugabsturz umgekommen.

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    Die Beziehungen zwischen Belarus und Polen seit 1991

    Nur unmittelbar nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion waren die belarussisch-polnischen Beziehungen von einer gewissen Offenheit und Konstruktivität geprägt. Mit der Wahl Alexander Lukaschenkos zum Präsidenten in Belarus und mit der Rückkehr zum Autoritarismus verkomplizierte sich das Verhältnis, das auch immer wieder durch die staatlichen Repressionen gegen die polnische Minderheit in Belarus auf die Probe gestellt wird. Nach der Niederschlagung der Proteste 2020 sind zehntausende Belarussen nach Polen geflohen. Die belarussische Führung hat sich unheilvoll in den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verstrickt. Dies hat die polnisch-belarussischen Beziehungen fast vollständig zum Erliegen gebracht.

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    Alexej Gromow

    Alexej Gromow (geb. 1960) ist einer der zwei Ersten stellvertretenden Leiter der Präsidialadministration. Er gilt als ein enger Vertrauter des Präsidenten und verantwortet laut zahlreichen Hinweisen die russische Propaganda in den analogen Medien. Sein Kollege Sergej Kirijenko (geb. 1962) ist ebenfalls Erster stellvertretender Leiter der Präsidialadministration. Er gilt unter anderem als Verantwortlicher für die Propaganda in den Onlinemedien.

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    Die ostslawischen Sprachen

    Noch bis ins 18. Jahrhundert sprachen die Menschen auf den Gebieten des heutigen Russland, Belarus und der heutigen Ukraine zahlreiche ostslawische, baltische oder finnische Mundarten. Als Schriftsprachen dominierten das Polnische im Großfürstentum Litauen und das Kirchenslawische im Moskauer Reich. Russisch als Standardsprache entwickelte sich im 18. Jahrhundert aus mittelrussischen Mundarten rund um Moskau und aus Elementen des Kirchenslawischen. Das Ukrainische und das Belarussische als Standardsprachen entwickelten sich auf der Grundlage verschiedener ukrainischer und belarussischer Mundarten. Die Kiewer Rus war ein sprachlicher melting pot, bei dem an das Russische, das Ukrainische und das Belarussische, so wie wir es heute kennen, noch gar nicht zu denken war. 

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    Alexej Djumin

    Alexej Djumin (geb. 1972)  ist seit 2016 Gouverneur der Region Tula. Der frühere stellvertretende Verteidigungsminister erregte im Juni 2023 Aufsehen durch seine mutmaßliche Beteiligung an der Abwendung von Prigoshins „Marsch“ nach Moskau. Als Putins ehemaliger Leibwächter pflegt er enge Beziehungen zum russischen Präsidenten.

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