Unsere Gnosen sind Hintergrundtexte, die ein spezifisches Thema oder Phänomen knapp, lesbar und wissenschaftlich fundiert erklären – und zitierbar sind. Gnose kommt vom griechischen gnosis – Erkenntnis. Und das ist es, was unsere Gnosen liefern sollen. Etwa wie in Diagnose oder Prognose.
mehr über Gnosen
Gleichzeitig ist die Gnose ein eigenes dekoder-Format: ein Wort, das wir erfunden haben und das sich bei uns fest eingebürgert hat. Mit ihm bezeichnen wir diese besondere Textform, die es in dieser Kombination – journalistisch zugänglich, wissenschaftlich fundiert, in enger Zusammenarbeit mit Forschenden – nur bei dekoder gibt. Gnosen sind so etwas wie unser Markenzeichen, ein Stück „dekoder-Sprache“.
Darum sind Gnosen für uns mehr als nur „Hintergrundtexte“: Sie stehen für die enge Verbindung zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit, für die Qualität und Glaubwürdigkeit von dekoder – und für das kleine Stück Magic, das unser Projekt von Anfang an geprägt hat.
Charkiw ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine. Zum 1. Januar 2022 lebten hier rund 1,5 Millionen Menschen (zum Vergleich: Kyjiw – rund 3 Millionen). Charkiw liegt im Nordosten des Landes, vom Zentrum bis zur nächsten russischen …
Er war gewiss keiner, der den großen Auftritt suchte oder Skandale provozieren, von sich reden machen wollte. Doch als unbestechlicher, klarsichtiger Geist und beharrlicher Sucher nach dem Wesentlichen eckte er immer wieder an. Als Student wurde …
Armenien hat sich in sehr kurzer Zeit, im Laufe von nur sechs Jahren, vom einzigen wirklichen Verbündeten Russlands im Südkaukasus zu einem Land entwickelt, das den Kreml als Bedrohung wahrnimmt. Moskau und Jerewan sind zwar …
Der Zweite Weltkrieg ist seit über 80 Jahren Geschichte, und doch sind die damit verknüpften Ereignisse bis heute präsent und prägen Diskussionen in den betroffenen Regionen rund um die europäische Erinnerungskultur. So gibt es in …
Das Ukrainische wird von ca. 40 bis 45 Millionen Menschen gesprochen und gehört damit nicht zu den „kleinen“ Sprachen dieser Welt. Dennoch wird häufig gefragt, ob es denn überhaupt eine eigenständige Sprache sei. Ist es …
Am 4. Juni 2025 hat der Sejm, das polnische Parlament, den Wolhynien-Gedenktag am 11. Juli umbenannt. Aus „Nationaler Gedenktag der Opfer des Völkermords ukrainischer Nationalisten an Bürgern der Zweiten Polnischen Republik“ wird nun „Nationaler Gedenktag …
Wozu mit dem Volk anbändeln, wenn deine Karriere nicht davon abhängt? Im Unterschied zu vielen Apparatschiks in der sowjetischen Führungsriege war Pjotr Mascherau gewissermaßen ein Politiker westlichen Typs, der wohl auch aus echten Wahlen als Sieger …
Ukrainerinnen und Ukrainer kämpfen und sterben für die Unabhängigkeit ihres Landes. Heute im Kampf an der Front oder durch russische Luftangriffe im Hinterland. Seit über zehn Jahren im Untergrundwiderstand in annektierten und besetzten Gebieten und …
Janka Bryl (1917–2006) war ein sowjetisch-belarusischer Schriftsteller, der das dokumentarische-literarische Schaffen in Belarus geprägt hat. Gemeinsam mit Ales Adamowitsch und Uladsimir Kalesnik verfasste er das Buch Feuerdörfer, für das die Autoren zu Beginn der 1970er Jahre eindringliche Berichte von Überlebenden des Zweiten Weltkriegs aus Belarus versammelten. Diese Menschen hatten erlebt, wie ihre Dörfer von den deutschen Besatzern und deren Helfern niedergebrannt wurden. Bryl war auch Soldat, Kriegsgefangener und später Partisane – was sein literarisches Schaffen zeit seines Lebens nachhaltig beeinflusst hat.
Häusliche Gewalt ist ein verbreitetes Problem in Russland und wird dennoch als Normalität akzeptiert. Allein in den Jahren 2021-2022 sind in Russland fast 1000 Frauen von ihren Partnern oder nahen Verwandten getötet worden. Mit der Rückkehr kriegstraumatisierter russischer Soldaten aus den Kämpfen gegen die Ukraine verschärft sich die Situation, zumal bereits verurteilte Straftäter unter ihnen sind. Eine Gnose von Regina Elsner über die Entwicklung häuslicher Gewalt und die Rolle von Staat, Kirche und Zivilgesellschaft.
Polazk, älteste Stadt im heutigen Belarus, war im 12. Jahrhundert – neben Kyjiw und Nowgorod – eins der wichtigsten wirtschaftlichen sowie kulturellen Zentren der Kyjiwer Rus. Durch skandinavische Einflüsse und polnische Kontakte stand die Stadt dabei viele Jahrhunderte lang unter lateineuropäischem Einfluss. Erst im ausgehenden 18. Jahrhundert wurde Polazk – im Zuge der Teilung von Polen-Litauen – Teil des Zarenreichs. Darauf folgte eine Russifizierung des Gebietes. Bekannt ist Polazk unter anderem für den Buchdrucker Franzysk Skorina (1470 bis ca. 1551), der dort geboren wurde.
Kolonialimperien – das sind immer die anderen? Der russländische Staat hat seit dem 16. Jahrhundert sein Territorium bis auf das 22-Fache vergrößert. Von der Eroberung Sibiriens bis zur angeblichen „Brüderlichkeit der Sowjetvölker“ zeigt sich die Kontinuität des russischen Kolonialismus im heutigen Krieg gegen die Ukraine besonders deutlich. Wie sähe eine Dekolonialisierung Russlands aus?