Die Kriwitschen waren ein ostslawischer Stamm, der im Westen des heutigen Russlands und um die Stadt Polazk im heutigen Belarus am Oberlauf der Düna siedelte. Aus zeitgenössischen Quellen verschwindet der Name im Laufe des 12. Jahrhunderts. In der Wissenschaft ist es umstritten, welche Rolle die Kriwitschen für die Ethnogenese der Belarussen spielten. Im 19. Jahrhundert bezeichneten Forscher die belarussische Sprache noch vereinzelt als „kriwitschisch“. In der Mythologie der Belarussen haben die Kriwitschen ihren festen Platz.