Dossier

Stalin: Zwischen Kult und Aufarbeitung

Wer war Stalin? Ein „effektiver Manager“ oder grausamer Diktator? Im Mittelpunkt der historischen Debatten, die in Russland oft heftig geführt werden, stehen Stalin und die Stalin-Zeit. Das erklärt sich aus dem Umstand, dass die wichtigsten Ereignisse dieser Epoche, vor allem die Stalinschen Säuberungen 1937/38, auch mehr als 60 Jahre nach Stalins Tod nicht grundlegend aufgearbeitet sind. Die Stalin-Zeit scheint zudem auch ein Modell eines starken Staates, wie es derzeit in den staatsnahen Medien und von vielen Politikern propagiert wird. Die Aufarbeitung des Stalinismus gehört im heutigen Russland zum Underground. Wissenschaftler und Aktivisten, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen, geraten verstärkt unter Druck.

Wie werden die Stalinschen Säuberungen im heutigen Russland wahrgenommen? Was verbindet man mit Stalin, und warum ist er in der russischen Gesellschaft immer noch populär? Wie verlief der Prozess der Ent-Stalinisierung nach Stalins Tod? Wie hat sich die Bewertung des Stalinismus über die Jahrzehnte verändert? Hängt eine Re-Stalinisierung mit einer misslungenen Ent-Stalinisierung zusammen? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich dieses dekoder-Dossier. 
 


  • Special

    Kurapaty: Der lange Weg zur Wahrheit

    Kurapaty ist ein Wendepunkt in der jüngeren belarussischen Geschichte. Als die Entdeckung von Massengräbern am nordwestlichen Rand der belarussischen Hauptstadt Minsk im Jahr 1988 bekannt wurde, ging ein Aufschrei durch die Gesellschaft. Wie konnte es passieren, dass Zehntausende Belarussen unter Stalin ermordet wurden? Warum wurde so lange über das Thema geschwiegen?

  • Special

    Stalin revisited

    Am 5. März 2023 ist Stalins 70. Todestag. Kurz zuvor hat Ira Peter, deren Großeltern unter dem Diktator deportiert worden waren, das Stalinmuseum im georgischen Gori besucht. Hier schreibt sie über die schwierige Aufarbeitung in Georgien, über Stalinkult und Propaganda in Russland – und was das alles auch mit ihr und ihrer Familie zu tun hat.

  • Gnose

    Gulag-Literatur

    Die Erzählung Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch von Alexander Solschenizyn markierte 1962 den Beginn der öffentlichen Auseinandersetzung mit Stalinismus und Gulag. Die Tauwetterperiode währte jedoch nur kurz, erst im Zuge der Perestroika bekam man aus den literarischen Zeugnissen der politischen Repressionen ein umfassendes Bild über die Verbrechen des Stalinismus. 

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  • Gnose

    Lubjanka

    Der Lubjanskaja-Platz (Lubjanka) ist ein Platz im Zentrum Moskaus, an dem die Zentrale des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB liegt. Im selben Gebäude hatten zuvor der sowjetische Geheimdienst KGB sowie seine Vorgängerorganisationen ihr Hauptquartier. Der Begriff Lubjanka wird in der Umgangssprache sowohl für den Platz als auch für die Organe der Staatssicherheit verwendet. 

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  • „Dieses Haus ist eine Metapher“

    Das Haus der Regierung entstand 1931 am Ufer der Moskwa. Yuri Slezkine erzählt in seinem gleichnamigen Buch die Geschichte des Sowjetkommunismus. Im Interview mit Maxim Trudoljubow spricht der Berkeley-Professor über das besondere Gebäude, seine Bewohner und darüber, weshalb er den Kommunismus als Sekte begreift.

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  • Gnose

    Die Massenerschießungen von Katyn

    Im Frühjahr 1940 töteten Angehörige des sowjetischen Innenministeriums (NKWD) auf Befehl des Politbüros mehrere Tausend polnische Offiziere in der Nähe des Dorfes Katyn unweit der russischen Stadt Smolensk. Die Massenerschießungen waren Teil einer von Stalins Politbüro angeordneten Aktion gegen polnische Kriegsgefangene. Die deutsche Wehrmacht entdeckte das Massengrab im April 1943 und missbrauchte das Ereignis für eine große anti-sowjetische Propagandakampagne.

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  • Gnose

    Monumentale Propaganda

    Nach der Oktoberrevolution 1917 erkannte Lenin die Bedeutung der symbolischen Besetzung von Raum und Zeit. Im April 1918 unterzeichnete er das Dekret über Monumentalpropaganda, die fortan den öffentlichen Raum prägen sollte. Zu Propagandazwecken ließ Stalin Denkmäler von sich selbst schon zu Lebzeiten aufstellen. Nach seinem Tod wurden die meisten der Denkmäler und Bilder gestürzt. Auch im Zuge der Perestroika gab es in den (ehemaligen) Ländern der Sowjetunion zahlreiche Denkmalstürze.

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