Dossier

Perestroika und Mauerfall – revisited

Es war die Perestroika Gorbatschows, die vor 30 Jahren den Mauerfall einleitete. Es war eine Zeit des Umbruchs – und zugleich die Chance einer neuen politischen wie zivilgesellschaftlichen Annäherung, die Zeit eines erwartungsfrohen Neustarts in den Beziehungen zwischen Ost und West, die heute erneut in einer schweren Krise stecken.

Wie blickte die Sowjetunion damals auf die Geschehnisse in Berlin und Deutschland – mitten während der Perestroika und unmittelbar vor Zusammenbruch des eigenen Systems? 
Wie war der Lebensalltag, gerade der jungen Leute, in Ost und West?
Wie erinnert man sich heute in Deutschland und Russland an den Mauerfall 1989? Wie bewertet die jeweilige Gesellschaft Schlüsselfiguren der damaligen Zeit, wie etwa Michail Gorbatschow, Andrej Sacharow oder Helmut Kohl?
Und wie hat sich die gegenseitige Wahrnehmung in den vergangenen 30 Jahren geändert?
 
Die Gedenk- und Jahrestage 2019 zu 30 Jahren Friedlicher Revolution nimmt dekoder zum Anlass für ein multimediales Dossier. Es zeigt Umbruch und Aufbruch aus deutscher – und russischer Perspektive. Auf Deutsch – und in Teilen auch auf Russisch.


  • „Der sowjetische Geruch ist noch nicht verschwunden“

    Im Interview mit Meduza erzählt Dau-Regisseur Ilja Chrshanowski über sein Ausstellungsprojekt zu Babyn Jar, wo am 29. und 30. September 1941 knapp 33.000 Jüdinnen und Juden von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Er reflektiert über das Museum als Ort emotionaler Erfahrung – und Kunst als Mittel, um die Traumata einer totalitären Vergangenheit zu überwinden.

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  • Gnose

    Ilja Chrshanowski

    Ilja Chrshanowski (geb. 1975) ist ein russischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent. Er gehört zu den umstrittensten Figuren des gegenwärtigen Kulturlebens in Russland wie auch der Ukraine. In seinen Film- und Ausstellungsprojekten bearbeitet er die gewaltvolle Geschichte des 20. Jahrhunderts auf eine unkonventionelle, innovative, gleichzeitig aber höchst provokative Weise. Dies gilt insbesondere für Chrshanowskis Film- und Kunstprojekt Dau, das 2019 in Paris erstmals zu sehen war. Im selben Jahr wurde er zum künstlerischen Leiter des Babyn Yar Holocaust Memorial Center in Kiew bestellt.

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  • Gnose

    Viktor Zoi

    Viktor Zoi (1962–1990) war Poet, Schauspieler und einer der Pioniere des sowjetischen Rock. Der Frontmann der Band Kino verunglückte 1990 bei einem Autounfall tödlich. Er war einer der berühmtesten und erfolgreichsten Musiker seiner Zeit, seine Lieder galten als Hymnen der Veränderungen der späten 1980er und der 1990er Jahre. Mit seinem Tod wurde er zu einem massenkulturellen Symbol des sowjetischen Rock.

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  • Gnose

    „Es war nicht alles umsonst“: DDR- und Sowjet-Nostalgie im Vergleich

    Ostalgie ist untrennbar mit Dingen verbunden. Der Schrott der Geschichte wurde nicht entsorgt, sondern gehortet. Nicht in Russland, nur in Deutschland. Während die Ostdeutschen Elektronik aus DDR-Zeiten sammelten und für ihr Ampelmännchen kämpften, sehnten sich die ehemaligen Sowjetbürger in den krisengeschüttelten 1990er Jahren in die „goldenen 1970er“ der Sowjetunion zurück. 

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  • Gnose

    Die Sowjetunion und der Fall der Berliner Mauer

    Vom Fall der Mauer erfuhr Moskau erst aus den Nachrichten, der Botschafter selbst hatte geschlafen. Wobei die sowjetischen Medien zunächst zurückhaltend bis gar nicht berichteten – es war ein heikles Thema und, was noch schwerer wog, es gab genug eigene innenpolitische Probleme, die breit diskutiert wurden und täglich auf die Agenda drängten. Am 9. November 1989 war die UdSSR zu einem Beobachter geworden. Da Michail Gorbatschow Gewalt ausschloss, musste Moskau die neuen Realitäten akzeptieren.

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  • Gnose

    Gorbimanie – Gorbiphobie: Rezeption Gorbatschows in Russland

    Michail Gorbatschow (1931–2022) gilt in Russland heute oft als „Totengräber der Sowjetunion“. Die Gründe, warum er im eigenen Land derartig ungeliebt ist, lassen sich drei Bereichen zuordnen: Erstens hängt dies unmittelbar mit Gorbatschows politischem Handeln in seiner Regierungszeit zusammen, zweitens lässt sich die Kritik an ihm auf ein sehr lückenhaftes historisches Gedächtnis der russischen Bevölkerung zurückführen und drittens haben die auf ihn folgenden Regierungen seine Reformen gezielt dämonisiert, um mit dieser Abgrenzung den eigenen politischen Kurs zu legitimieren. 

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