Dossier

Krieg und Propaganda entschlüsseln

Propaganda tötet – auf diese Formel kann man die Ergebnisse einer Studie aus dem Jahr 2014 bringen, die den hetzerischen Einfluss des ruandischen Radiosenders RTLM auf die Teilnahme am Völkermord in Ruanda 1994 nachgewiesen hat. Obwohl die Geschichte reich an Beispielen für die Macht der Propaganda ist, war es für Teile der liberal-demokratischen Kreise Russlands lange Zeit üblich, die Propagandasendungen im Staatsfernsehen zu belächeln: Zu absurd seien die Postulate, zu abwegig, dass sie jemand überhaupt für bare Münze nehmen könnte.

Mit dem 24. Februar 2022 fand ein radikales Umdenken statt: Die jahrzehntelange Propaganda, so heißt es nun oft in unabhängigen russischen Medien, habe den Boden für die russische Aggression gegen die Ukraine bereitet. Propaganda sei der Treibstoff des Krieges, sie bediene Ressentiments, schüre Hass und Angst. 
 
Nicht nur in Russland und Belarus, auch in Westeuropa gibt es laut Umfragen viele Menschen, bei denen die russische Propaganda verfängt. Warum funktioniert sie überhaupt – im 21. Jahrhundert? Wie funktioniert sie? Und was kann man ihr entgegenhalten? Solchen Fragen widmet sich dieses Dossier. 


  • Special

    Im Netz der Propaganda

    Wie es der staatlichen Propaganda gelang, Millionen Russinnen und Russen davon zu überzeugen, dass ein Krieg der sicherste Weg zum Frieden ist. Data-Recherche von dekoder und der Novaya Gazeta Europe.

  • Gnose

    Sergej Kirijenko

    Sergej Kirijenko (geb. 1962) ist einer der beiden Ersten stellvertretenden Leiter der Präsidialadministration. Er verantwortet unter anderem die Propaganda im Internet, die Jugendarbeit und die Integration der annektierten ukrainischen Gebiete. Sein gleichrangiger Kollege Alexej Gromow (geb. 1960) verwaltet vor allem die Propaganda in analogen Organen.

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  • Gnose

    Konstantin Ernst

    Konstantin Ernst (geb. 1961) ist seit 1999 Generaldirektor des Ersten Kanals – ein de facto staatlicher Fernsehsender und eines der zentralen Propagandaorgane des Kreml. Für „die Mitwirkung bei der Verbreitung von anti-ukrainischer Propaganda“ steht Ernst unter zahlreichen internationalen Sanktionen. 

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  • Gnose

    Z-Pop

    Die russische Kriegspropaganda bedient sich zunehmend popindustrieller Mechanismen. Zahlreiche Lieder, virale Videos in sozialen Netzwerken, Serien, Filme, Graffiti und andere Formen patriotischer Massenkunst sollen die Richtigkeit dieser Politik vermitteln. Z-Pop zeichnet sich aus durch einfache Botschaften, die Wiederholung immer gleicher Formeln, hochemotionale sprachliche und visuelle Motive sowie eine Orientierung an unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen. 

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