Dossier

Frauenpower

Es wimmelt nur so von Powerfrauen in der russischen Geschichte: Die weltweit erste weibliche Ministerin, Alexandra Kollontai, stammte aus Russland und setzte sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter ein. Die feministischen Aktivistinnen Pussy Riot wurden mit ihrem Punk-Gebet in der Christ-Erlöser-Kathedrale weltberühmt.

Doch von einer geschlechtergerechten Gesellschaft ist Russland weit entfernt.

Im Juli 2016 beteiligten sich zehntausende Frauen an einem Internet-Flashmob unter dem Hashtag #ЯнеБоюсьСказать (#JaneBojusSkasat, dt. „Ich habe keine Angst, es zu sagen“) und erzählten erschütternde Geschichten von häuslicher Gewalt. Gewalt gegen Frauen, Diskriminierung und Sexismus im Alltag oder in der Werbung sind in Russland bis heute gesellschaftlich akzeptiert und werden strafrechtlich kaum oder gar nicht verfolgt.

Von furchtlosen taxifahrenden Omas und was man mit Tattoos gegen Gewalt ausrichten kann: Das vorliegende Dossier sammelt die Geschichten mutiger Frauen aus Russland und verbindet Fotoreportagen und Porträts mit Berichten aus der Realität russischer Frauenlager.


  • Gnose

    Frauenstraflager

    Der Strafvollzug für Frauen ist im heutigen Russland nicht mit einem Gefängnisaufenthalt im üblichen Sinne zu vergleichen. Vielmehr bedeutet er die Verbringung in entlegene Lagerkomplexe, die sich durchweg an der Peripherie des Landes befinden. Neben den Transporten in weit entfernte Regionen werden viele Frauen durch den im Lager praktizierten Kollektivismus traumatisiert: Einheitliche Anstaltskleidung, das Leben in erzwungener Gemeinschaft, Nachtruhe in überfüllten Schlafbaracken mit keinerlei Privatsphäre und harte Arbeit gehören zum Lageralltag. 

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  • Gnose

    Anna Achmatowa

    Anna Achmatowa (1889–1966) war eine russische Dichterin und Übersetzerin. Sie gilt als eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre Gedichte werden zur Stilrichtung des Akmeismus gezählt. Ihr Schlüsselwerk, das Poem Rekwijem (dt. Requiem), ist auch Widerhall ihres tragischen Lebens: 1921 wurde ihr früherer Ehemann, der Dichter Nikolaj Gumiljow (1886–1921), hingerichtet, ihr dritter Ehemann Nikolaj Punin (1888–1953) wurde mehrmals inhaftiert und starb 1953 im Lager. Ihr einziger Sohn, der Historiker Lew Gumiljow (1912–1992), hat mehr als zehn Jahre im Lager verbracht.

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  • Gnose

    Frauen und die Revolution

    Es waren Frauen, die mit ihrer Demonstration am 8. März 1917 die Ereignisse in Gang setzten, die schließlich den Zaren stürzen und den radikalen Politikwechsel ermöglichen sollten. Zu der Zeit kämpften Frauen in Russland immer mehr um ihre Rechte – und gestalteten die revolutionären Umbrüche aktiv mit. 

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  • Schläge als Privatsache?

    Eine Gesetzesnovelle soll dafür sorgen, dass häusliche Gewalt künftig weniger hart bestraft wird. Vor allem konservative und orthodoxe Kräfte unterstützen das Vorhaben. Ljubow Borussjak fragt sich auf Republic, warum. Es ist kompliziert.

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