Dossier

Frauenpower

Es wimmelt nur so von Powerfrauen in der russischen Geschichte: Die weltweit erste weibliche Ministerin, Alexandra Kollontai, stammte aus Russland und setzte sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter ein. Die feministischen Aktivistinnen Pussy Riot wurden mit ihrem Punk-Gebet in der Christ-Erlöser-Kathedrale weltberühmt.

Doch von einer geschlechtergerechten Gesellschaft ist Russland weit entfernt.

Im Juli 2016 beteiligten sich zehntausende Frauen an einem Internet-Flashmob unter dem Hashtag #ЯнеБоюсьСказать (#JaneBojusSkasat, dt. „Ich habe keine Angst, es zu sagen“) und erzählten erschütternde Geschichten von häuslicher Gewalt. Gewalt gegen Frauen, Diskriminierung und Sexismus im Alltag oder in der Werbung sind in Russland bis heute gesellschaftlich akzeptiert und werden strafrechtlich kaum oder gar nicht verfolgt.

Von furchtlosen taxifahrenden Omas und was man mit Tattoos gegen Gewalt ausrichten kann: Das vorliegende Dossier sammelt die Geschichten mutiger Frauen aus Russland und verbindet Fotoreportagen und Porträts mit Berichten aus der Realität russischer Frauenlager.


  • Gnose

    Pussy Riot

    Pussy Riot ist eine Gruppe von Kunstaktivistinnen. Ab Herbst 2011 traten Frauen in Sturmhauben und bunten Kleidern moskauweit an öffentlichen Orten mit feministisch motivierten Punkperformances auf. Den Höhepunkt bildete im Frühjahr 2012 der Auftritt mit dem Punkgebet in der Christ-Erlöser-Kathedrale. Für zwei der Mitglieder endete der anschließende Prozess mit Haft im Straflager.

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  • Gnose

    Frauen im Großen Vaterländischen Krieg

    Die weibliche Bevölkerungsmehrheit in der Sowjetunion bekam die Anforderungen und Folgen des Krieges stark und unmittelbar zu spüren. Die Frauen mussten die einberufenen Männer sowohl in der Industrie als auch, und vor allem, in der Landwirtschaft ersetzen, was Schwerstarbeit ohne Rücksicht auf eigentlich geltende Arbeitsschutzgesetze bedeutete. Außerdem nahmen rund 1 Million Frauen in Uniform am Krieg teil. In der am heroischen Großen orientierten Erinnerungskultur des Krieges finden die Frauen aber nur geringen Raum.

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  • Gnose

    Alla Pugatschowa

    Alla Pugatschowa (geb. 1949) gilt als die Grande Dame der sowjetisch-russischen Popmusik. Ihr Erfolg ist seit den 1970er Jahren ungebrochen. Am Anfang ihrer Karriere mischte sie typisch russische Elemente mit zeitgenössischen westlichen Musikstilen. Als eine der ersten sowjetischen Sängerinnen ging sie auf Welttournee, sie hatte Musikprojekte mit Künstlern wie ABBA oder Udo Lindenberg, sang aber auch die Lieder für den bekannten sowjetischen Film Ironija Sudby. Nach dem Mauerfall setzte Pugatschowa ihre Karriere auch auf anderen Gebieten fort, sie gründete beispielsweise ein eigenes Modelabel oder war in verschiedenen Musik-Shows tätig.

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  • Gnose

    Xenia Sobtschak

    Xenia Sobtschak (geb. 1981) ist eine bekannte Journalistin und Aktivistin der russischen Opposition. Als Tochter des ehemaligen St. Petersburger Bürgermeisters und Putin-Vertrauten Anatoli Sobtschak wurde sie in Russland zunächst als It-Girl bekannt und moderierte mehrere Unterhaltungsshows. Seit 2011 engagiert sich Sobtschak in der Opposition. Sie beteiligte sich auch an den Bolotnaja-Protesten gegen Wahlfälschung. Damit wurde sie für das staatliche Fernsehen, in dem sie bis dahin omnipräsent gewesen war, zu einer Persona non grata und tritt seitdem nur noch im unabhängigen Fernsehsender TV Doshd auf. Im Oktober 2017 gab Sobtschak ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2018 bekannt. 

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  • Trakt – Weggesperrte Frauen

    Das Leben im Frauengefängnis ist ein Leben in Isolation und unter ständiger Beobachtung. Fotografin Elena Anosova, ausgezeichnet mit dem World Press Photo Award 2017, hat es mit der Kamera festgehalten: In ihren Porträts von Gefangenen will sie zeigen, wie der Alltag in Haft die Frauen verändert.

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