Dossier

Frauenpower

Es wimmelt nur so von Powerfrauen in der russischen Geschichte: Die weltweit erste weibliche Ministerin, Alexandra Kollontai, stammte aus Russland und setzte sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter ein. Die feministischen Aktivistinnen Pussy Riot wurden mit ihrem Punk-Gebet in der Christ-Erlöser-Kathedrale weltberühmt.

Doch von einer geschlechtergerechten Gesellschaft ist Russland weit entfernt.

Im Juli 2016 beteiligten sich zehntausende Frauen an einem Internet-Flashmob unter dem Hashtag #ЯнеБоюсьСказать (#JaneBojusSkasat, dt. „Ich habe keine Angst, es zu sagen“) und erzählten erschütternde Geschichten von häuslicher Gewalt. Gewalt gegen Frauen, Diskriminierung und Sexismus im Alltag oder in der Werbung sind in Russland bis heute gesellschaftlich akzeptiert und werden strafrechtlich kaum oder gar nicht verfolgt.

Von furchtlosen taxifahrenden Omas und was man mit Tattoos gegen Gewalt ausrichten kann: Das vorliegende Dossier sammelt die Geschichten mutiger Frauen aus Russland und verbindet Fotoreportagen und Porträts mit Berichten aus der Realität russischer Frauenlager.


  • Gnose

    Häusliche Gewalt in Russland

    Häusliche Gewalt ist ein verbreitetes Problem in Russland und wird dennoch als Normalität akzeptiert. Allein in den Jahren 2021-2022 sind in Russland fast 1000 Frauen von ihren Partnern oder nahen Verwandten getötet worden. Mit der Rückkehr kriegstraumatisierter russischer Soldaten aus den Kämpfen gegen die Ukraine verschärft sich die Situation, zumal bereits verurteilte Straftäter unter ihnen sind. Eine Gnose von Regina Elsner über die Entwicklung häuslicher Gewalt und die Rolle von Staat, Kirche und Zivilgesellschaft. 

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  • Oma geht auf Hecht

    Angeln gilt als Männer-Hobby, in Russland sowieso. Im seenreichen Karelien an der finnischen Grenze werfen aber auch Frauen ihre Köder aus. Sie fischen, um ihre Familien zu ernähren, um den Kontakt zu den Enkeln zu halten – oder um einfach mal ihre Ruhe zu haben. Eine Fotoreportage von Takie Dela.

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  • Plötzlich, aber halbherzig gegen häusliche Gewalt

    In der russischen Duma haben unerwartet zwei Parteien Gesetzesentwürfe zur Bekämpfung häuslicher Gewalt eingebracht. Womöglich um Aktivistinnen das brisante Thema zu entreißen und es für eigene Regierungs-PR zu benutzen. Vorgesehen sind: höhere Strafen für Gewaltverbrechen, aber auch für Verleumdung. Und geschützt werden sollen besonders auch Männer. Das russische Onlineportal Glasnaja analysiert Chancen und Schwachpunkte der Entwürfe.  

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  • „Der Staat macht selbst vor der Gebärmutter nicht halt“

    Die russische Duma hat in erster Lesung ein Gesetz gegen eine imaginäre „Childfree“-Bewegung verabschiedet. Werbung für Verhütungsmittel oder Beratung vor dem Schwangerschaftsabbruch stehen damit unter Strafe. In der Novaya Gazeta kommentiert der Journalist Anton Orech: „Der Staat verbietet der Bevölkerung, nach eigenem Ermessen über den eigenen Körper zu verfügen.“   

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  • Feldschery – die Dorfdoktorinnen

    Bei Geburten und Todesfällen, medizinischen Notfällen oder etwa auch zur Impfung gegen das Coronavirus werden sie gerufen: Feldscherinnen wie Gulgena, Alfira und Nursilja. Eine Fotoreportage von Natalja Madiljan – und einer der meistgelesenen Texte des Russland-dekoder 2021 (Platz 3).

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  • „Musik ist eine Schulter zum Anlehnen“

    Sängerin Manizha tritt für Frauenrechte ein und solidarisiert sich mit LGBTQ, in diesem Jahr vertritt sie Russland beim ESC. Katerina Gordejewa sprach mit ihr über die Kindheit in Duschanbe und Moskau, Hassbotschaften in sozialen Medien und die starken Frauen ihrer Familie.

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