Dossier

Am Wendepunkt? Deutsch-russische Debatten

Die Beziehung zwischen der EU und Russland ist schon seit Jahren belastet, seit Anfang 2021 sprechen europäische Politiker wie Josep Borrell und Heiko Maas aber vermehrt von einem „Tiefpunkt“. Schon nach der Krim-Angliederung, dem MH17-Abschuss, den Hackerattacken auf den Bundestag, den Kriegen in der Ostukraine und Syrien geriet der deutsch-russische Dialog immer wieder auf den Prüfstand. Die Vergiftung und die Verurteilung von Alexej Nawalny markieren laut vielen Beobachtern aber eine entscheidende Zäsur in den deutsch-russischen Beziehungen.

Ein politischer Dialog scheint immer schwieriger. Dabei sind die (zwischen-)gesellschaftlichen Wertediskurse in Russland und Deutschland eng miteinander verzahnt: Sie bedingen sich teilweise gegenseitig, werden aber auch nicht selten diametral oder parallel geführt, mit vielen blinden Flecken über den Diskurs in der jeweils anderen Gesellschaft. 

Solche blinden Flecken will dieses zweisprachige Dossier beheben. In Text, Bild und Ton kommen hier russische wie deutsche Journalisten und Wissenschaftler zu Wort. 


  • Gnose

    NATO-Russland Beziehungen

    Die Beziehungen zwischen der NATO zu Russland standen von Anfang an unter keinem guten Stern. Der erste Generalsekretär der NATO, Hastings Ismay, brachte es in den 1950er Jahren auf die kurze Formel: „to keep the Russians out, the Americans in, and the Germans down“. Nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Systeme in Osteuropa stand zeitweise jedoch sogar eine russische NATO-Mitgliedschaft im Raum. Die frühen 1990er Jahre waren von schwierigen Diskussionen geprägt, bei denen einerseits Beitrittswünsche osteuropäischer Staaten und andererseits russische Empfindlichkeiten berücksichtigt werden mussten. Letztlich setzte sich die Linie des amerikanischen Präsidenten Bill Clinton durch, der eine Osterweiterung der NATO befürwortete. Heute sind die Beziehungen zwischen der NATO und Russland stark angespannt. 

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  • Wer nicht Freund ist, ist Feind

    Ein Moskauer Gericht hat Nawalnys Fonds FBK und seine Organisationen für „extremistisch“ erklärt. Insgesamt steigt der Druck auf regimekritische Stimmen derzeit erheblich. Was der Opposition nun bleibt, obwohl es sie in gewissem Sinn nicht mehr gibt – das beschreibt Tatjana Stanowaja auf Projekt.

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  • Der Biden-Putin-Tango

    Biden ruft Putin an, Russland will anschließend die Truppen von der ukrainischen Grenze abziehen – also alles wieder gut? Politikwissenschaftlerin Lilija Schewzowa warnt: Moskau in die Schranken weisen und gleichzeitig mit Moskau kooperieren – dieses Geschaukel endet jedes Mal mit einer Eskalation.

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