Dossier

Am Wendepunkt? Deutsch-russische Debatten

Die Beziehung zwischen der EU und Russland ist schon seit Jahren belastet, seit Anfang 2021 sprechen europäische Politiker wie Josep Borrell und Heiko Maas aber vermehrt von einem „Tiefpunkt“. Schon nach der Krim-Angliederung, dem MH17-Abschuss, den Hackerattacken auf den Bundestag, den Kriegen in der Ostukraine und Syrien geriet der deutsch-russische Dialog immer wieder auf den Prüfstand. Die Vergiftung und die Verurteilung von Alexej Nawalny markieren laut vielen Beobachtern aber eine entscheidende Zäsur in den deutsch-russischen Beziehungen.

Ein politischer Dialog scheint immer schwieriger. Dabei sind die (zwischen-)gesellschaftlichen Wertediskurse in Russland und Deutschland eng miteinander verzahnt: Sie bedingen sich teilweise gegenseitig, werden aber auch nicht selten diametral oder parallel geführt, mit vielen blinden Flecken über den Diskurs in der jeweils anderen Gesellschaft. 

Solche blinden Flecken will dieses zweisprachige Dossier beheben. In Text, Bild und Ton kommen hier russische wie deutsche Journalisten und Wissenschaftler zu Wort. 


  • Gnose

    Russlands Passportisierung des Donbas

    Passportisierung gilt als eine in großem Maßstab betriebene extraterritoriale Einbürgerung von Einwohnern eines Staates durch einen anderen Staat. Seit 2002 hat Russland tausende Menschen in Abchasien, Südossetien und Transnistrien passportisiert. Eine „Verhinderung von Genozid“ an schätzungsweise 530.000 passportisierten Menschen im Donbas diente dem Kreml im Februar 2022 als einer der Vorwände für den russischen Krieg gegen die Ukraine.

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  • Special

    Merkel, Russland, Putin

    16 Jahre deutsch-russische Beziehungen. Ein Rückblick auf Merkels Kanzlerschaft in Bildern – mit Texten von Katja Gloger.

  • Gefährlicher Bluff

    Wegen der russischen Truppenkonzentration an der ukrainischen Grenze treffen sich heute die NATO-Außenminister in Riga. In der Novaya Gazeta meint Julia Latynina: Russland geht es nicht um die Ukraine, sondern um die USA.

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  • Gnose

    Memorial

    Memorial ist eine unabhängige, international aktive russische Menschenrechtsorganisation mit zahlreichen, teils eigenständigen Zweigstellen und Organisationen. Ihre Ziele sind die historische Aufarbeitung politischer Repressionen und soziale Fürsorge für Überlebende sowjetischer Zwangsarbeitslager (Gulag) sowie die Wahrung und Durchsetzung von Menschenrechten in Russland. Seit Beginn ihrer Tätigkeit während der Perestroika ist sie von Einschüchterungs- und Behinderungsversuchen seitens der sowjetischen und russischen Behörden beeinträchtigt worden. 2016 als „ausländischer Agent“ gebrandmarkt, hat am 28. Dezember 2021 das Oberste Gericht die Auflösung des Dachverbandes „Memorial International“ angeordnet – und die Berufung zwei Monate später abgelehnt. Der Dachverband ist damit aufgelöst; die Unterorganisationen bleiben davon zunächst weitgehend unberührt. Der Friedensnobelpreis 2022 geht an Memorial, den Menschenrechtler Ales Bjaljazki aus Belarus und die ukrainische Menschenrechtsorganisation Center for Civil Liberties. 

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  • Liquidierung des Gedenkens

    „Der Kreml will die einzige Quelle historischen Erinnerns sein, Memorial & Co sind für sie Rivalen, mit denen man bei Gelegenheit bis zur Vernichtung kämpft.“ Oleg Kaschin über den Fall Memorial (dekoder-Archivtext).

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  • Heiliger Bimbam

    Ein Blogger und seine Freundin bekommen zehn Monate Haft wegen eines anzüglichen Fotos – mit dem sie „religiöse Gefühle“ verletzt hätten. Im Hintergrund des Bildes war die Basilius-Kathedrale zu sehen gewesen. Kirill Martynow kommentiert in der Novaya Gazeta.

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  • Gnose

    Erste Russische Kunstausstellung in Berlin

    Die Erste Russische Kunstausstellung wurde 1922 in der Berliner Galerie van Diemen gezeigt. Noch heute gehört sie zu den bedeutendsten Ausstellungen des frühen 20. Jahrhunderts. Nach der Oktoberrevolution 1917 bot die Schau erstmals die Möglichkeit, sich im Westen einen umfassenden Eindruck über das künstlerische Schaffen des jungen Sowjetrusslands zu verschaffen. Die Ausstellung wurde vom Volkskommissariat für Bildungswesen organisiert und war kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Vertrag von Rapallo im Frühjahr 1922 auch ein politisches Signal an die Weimarer Republik. 

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