Morvan Lallouet hat Politikwissenschaft und Soziologie in Paris studiert und schreibt momentan seine Doktorarbeit an der University of Kent in Großbritannien. Er forscht zur Opposition in Russland mit Fokus auf Alexej Nawalny und ist Co-Autor des Buchs Nawalny: Seine Ziele, seine Gegner, seine Zukunft, das 2021 im Verlag Hoffmann und Campe auf Deutsch erschienen ist.
Wladimir Kara-Mursa (geb. 1981 in Moskau) ist ein russischer Oppositioneller und Sohn des früheren NTW-Nachrichten-Reporters Wladimir Kara-Mursa senior. Aufgewachsen ist er in London, studiert hat er in Cambridge, gearbeitet hat er vor allem als Journalist in Russland und in den USA. Seit April 2023 verbüßt er eine 25-jährige Haftstrafe in einem sibirischen Straflager – wegen kritischer Äußerungen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine (nach dem „Fake-News-Gesetz), der Zusammenarbeit mit einer „unerwünschten Organisation“ sowie „Hochverrat“. Das Urteil gilt als politisch motiviert. Kara-Mursa ist dafür bekannt, sich auf internationaler Ebene stets für Sanktionen gegen Russland eingesetzt zu haben. Auch auf sein Wirken geht die von den USA im Jahr 2012 verabschiedete sogenannte Magnitski-Liste zurück. Kara-Mursas Haftstrafe ist die höchste, die ein politischer Gefangener in der Geschichte Russlands bisher jemals erhalten hat.
Jewgeni Roisman (geb. 1962) ist ein oppositioneller russischer Politiker, von 2013 bis 2018 war er Bürgermeister der Stadt Jekaterinburg. Wegen seiner wiederholt kritischen Aussagen zum russischen Krieg gegen die Ukraine wurde der Politiker 2022 zu mehreren Geldstrafen verurteilt. Im November 2022 wurde er zum sogenannten „ausländischen Agenten“ erklärt. Außerdem ist er unter anderem wegen „Diskreditierung der russischen Streitkräfte“ angeklagt, ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft.
Ilja Jaschin (geb. 1983) ist einer der bedeutendsten russischen Oppositionspolitiker. Er gehörte zunächst der Oppositionspartei Jabloko an, schließlich folgte er Boris Nemzow in die PARNAS. Mit seinem Einsatz für freie Wahlen und aufgrund mitunter spektakulärer Protestaktionen erregte er größere Aufmerksamkeit. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 entschied sich Jaschin, in Russland zu bleiben. Er verurteilte den Krieg lautstark und öffentlich – trotz des im März 2022 in Kraft getretenen Zensurgesetzes. Auf dessen Grundlage wurde er im Dezember 2022 schließlich wegen „Verbreitung von Fake-Nachrichten über den Krieg“ zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt.