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Katharina Kunter

Katharina Kunter ist habilitierte Historikerin. Sie studierte Geschichte und Evangelische Theologie in Gießen und Heidelberg und hat zahlreiche Bücher und Artikel zur transnationalen Christentumsgeschichte des 20. Jahrhunderts veröffentlicht. Ein besonderer Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte des Protestantismus in der Zeit des Kommunismus. Zu ihren Veröffentlichungen zählen unter anderem „Es gibt keinen Gott!“. Kirche und Kommunismus. Eine Konfliktgeschichte (mit T. Bremer und N. Beliakova), 2016; 500 Jahre Protestantismus. Eine Reise von den Anfängen bis in die Gegenwart, 2016; Evangelische Kirchen in Deutschland im Spannungsfeld von Demokratie und Sozialismus 1980-1993, 2006; Die Kirchen im KSZE-Prozess 1978-1978, 2000.


  • Gnose

    Protestantismus in Russland

    Seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhundert zogen viele deutsche Kaufleute, Handwerker, und Soldaten an verschiedene Orte Russlands, wo sie ihr lutherisches Bekenntnis gemeinsam feierten. 1567 wurde auch erste lutherische Kirche in Russland errichtet. Seit dem 18. Jahrhundert gab es bereits einen sehr pluralen Protestantismus in Russland, zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs bildete das Luthertum die drittgrößte Konfession im Russischen Reich. Die brutale Religionsverfolgung Stalins bedeutete das Ende der lutherischen Kirchen. Das Klima für die Lutheraner in Russland änderte sich erst in den 1970er Jahren, als Vertreter des Lutherischen Weltbundes erstmals verstreute lutherische Gemeinschaften in Sibirien besuchen durften. Heute gibt es etwa 3 Millionen evangelische Christen in Russland und wieder eine Vielzahl kleinerer unterschiedlicher lutherischer Kirchen und evangelischer Kirchenzusammenschlüsse.

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