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Journalismus aus Russland und Belarus in deutscher Übersetzung

  • Warschauer Aufstand

    Warschauer Aufstand

    Im Sommer 1944 versuchte die Polnische Heimatarmee (Armia Krajowa, AK), gesteuert von der Exilregierung in London, Warschau selbst noch vor der Roten Armee von der deutschen Besatzung zu befreien. Mit Munition für wenige Tage und zu Beginn rund 350.000 bewaffneten Kämpfern hielten die Aufständischen 63 Tage durch, bis sie am 2. Oktober 1944 aufgeben mussten. Die Rote Armee, die schon vorm gegenüberliegenden Weichselufer stand, hatte nicht eingegriffen. Warschau war komplett zerstört. Rund 180.000, meist zivile Polen wurden getötet, etwa 60.000 Menschen in Konzentrationslager deportiert. 

  • Grube

    Grube

    Grube bezeichnet im russischen Gefängnisjargon einen Strafarrest, in dem die Gefangenen unter widrigsten Umständen der absoluten Willkür der Wärter ausgesetzt sind. 

  • FSB-U-Haft in Simferopol

    FSB-U-Haft in Simferopol

    Derzeit gibt es im von Russland besetzten Simferopol auf der Krym mindestens drei Untersuchungsgefängnisse (Nr.1, 2 und 8), die dem russischen Geheimdienst FSB unterstellt sind. Letztere zwei wurden erst nach Beginn der russischen Vollinvasion 2022 eingerichtet. Laut Menschenrechtsaktivisten werden dort vor allem Kriegsgefangene und willkürlich festgenommene ukrainische Zivilisten inhaftiert, vor allem aus den Regionen Cherson und Saporischschja. 

  • Armjansk

    Armjansk

    Armjansk ist eine Stadt auf der aktuell von Russland besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krym, nahe der Verwaltungsgrenze zur Region Cherson. 

  • Schwarze Raben

    Schwarze Raben

    Als „Schwarze Raben“ bezeichnet man seit Sowjetzeiten umgangssprachlich schwarze Gefängnis-Autos bzw. -Transporter, die nach außen hin unauffällig wie Krankenwagen wirken, im Innern jedoch vergittert sind, teilweise mehrere Zellen für den Transport von Gefangenen besitzen. Ursprung der Bezeichnung war das Auto vom Typ M1 des GAZ-Werks, das in den 1930er und 1940er Jahren in der Sowjetunion hergestellt wurde und während des Großen Terrors dazu genutzt wurde, Verhaftete zu transportieren.

  • Hola Prystan

    Hola Prystan

    Die Strafvollzugsanstalt Nr. 7 in Hola Prystan ist eine medizinische Einrichtung mittlerer Sicherheitsstufe für an Tuberkulose erkrankte Männer, die eine Haftstrafe verbüßen. Das Gefängnis befindet sich im Dorf Stara Sburjiwka in der Region Cherson, aktuell unter Besatzung Russlands. 

  • Michail Scholochow

    Michail Scholochow

    Michail Scholochow (1905–1984) war ein russisch-sowjetischer Schriftsteller. 1965 erhielt er für sein Hauptwerk Der stille Don, dessen vier Bände zwischen 1928 und 1940 entstanden, den Literaturnobelpreis. Scholochow war kein Kritiker der Sowjetunion, sondern übernahm auch politische Ämter. So war er ab 1961 Mitglied des ZK der KPdSU. Seine literarische Arbeit sieht sich seit Jahrzehnten mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert.  

  • Mikola Jermalowitsch

    Mikola Jermalowitsch

    Mikola Jermalowitsch (1921–2000, geb. in der Oblast Minsk) war ein belarussischer Autor, Publizist und Lehrer. Wegen einer Sehschwäche war er im Zweiten Weltkrieg vom Militärdienst befreit. Nach dem Krieg absolvierte er ein Pädagogik-Studium in Minsk und arbeitete als Lehrer und Schulleiter. Er verbrachte Jahrzehnte mit der Erforschung belarussischer Chroniken und Quellen, seine Erkenntnisse beschrieb er in Essays und Artikeln, die wegen ihres „alternativen Blicks” auf die belarussische Geschichte im Samisdat äußerst populär waren. Historiker kritisieren bis heute seine populärwissenschaftliche Herangehensweise, die viele aber auch zu einer tieferen geschichtswissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der belarussischen Geschichte inspirierte.  

  • Elwira Nabiollina

    Elwira Nabiollina

    Elwira Nabiullina (geb. 1963) ist eine russische Politikerin und Volkswirtin tatarischer Herkunft. Zwischen 2007 und 2012 leitete sie das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Handel. Seit 2013 steht sie als erste Frau der Zentralbank Russlands vor. Sie gilt als enge Vertraute Putins.

  • Chimija (Belarus)

    Chimija (Belarus)

    Dieser Begriff ist in Belarus seit der Zeit der Sowjetunion für einen offenen Straffvollzug etabliert, als Sträflinge hauptsächlich zur Arbeit in Chemiefabriken geschickt wurden.