Autor:in

Beate Fieseler

Beate Fieseler ist promovierte und habilitierte Osteuropahistorikerin und Inhaberin des Lehrstuhls für Geschichte und Kulturen Osteuropas an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Sie ist Autorin der Monographie Frauen auf dem Weg in die russische Sozialdemokratie, 1890-1917: Eine kollektive Biographie (1995) und Mitherausgeberin des Sammelbandes Kriegsbilder: Mediale Repräsentationen des ‚Großen Vaterländischen Krieges‘ (2010). Gegenwärtig stellt sie, wiederum als Mitherausgeberin, einen Sammelband in russischer Sprache zur sowjetischen Heimatfront im Zweiten Weltkrieg zusammen und arbeitet als Co-Autorin an einer Monographie zum Kriegsalltag in der russischen Stadt Jaroslavl’. 


  • Gnose

    Alexandra Kollontai

    Die gebürtige Generalstochter Alexandra Kollontai (1872–1952) sagte sich früh von dem wohlhabenden Haus ihrer Eltern los. Sie war Berufsrevolutionärin, Volkskommissarin, welterste Diplomation und auch Literatin – ein Leben lang setzte sie sich vor allem für die Rechte der Frauen ein. Sie propagierte auch die freie Liebe und Sexualität, doch solche Vorstellungen wurden in der Sowjetunion bald zugunsten einer rigiden Sexualmoral abgelöst. Nach langen Jahren als Diplomatin im Ausland, setzte sie sich in Moskau zur Ruhe, wo sie schließlich starb. Kollontai war eine Anhängerin Stalins und fand allem Anschein nach bis zu ihrem Tod nicht die Kraft, sich von dem Regime loszusagen.

    In Uncategorized by

  • Gnose

    Frauen im Großen Vaterländischen Krieg

    Die weibliche Bevölkerungsmehrheit in der Sowjetunion bekam die Anforderungen und Folgen des Krieges stark und unmittelbar zu spüren. Die Frauen mussten die einberufenen Männer sowohl in der Industrie als auch, und vor allem, in der Landwirtschaft ersetzen, was Schwerstarbeit ohne Rücksicht auf eigentlich geltende Arbeitsschutzgesetze bedeutete. Außerdem nahmen rund 1 Million Frauen in Uniform am Krieg teil. In der am heroischen Großen orientierten Erinnerungskultur des Krieges finden die Frauen aber nur geringen Raum.

    In Uncategorized by

  • Gnose

    Frauenstraflager

    Der Strafvollzug für Frauen ist im heutigen Russland nicht mit einem Gefängnisaufenthalt im üblichen Sinne zu vergleichen. Vielmehr bedeutet er die Verbringung in entlegene Lagerkomplexe, die sich durchweg an der Peripherie des Landes befinden. Neben den Transporten in weit entfernte Regionen werden viele Frauen durch den im Lager praktizierten Kollektivismus traumatisiert: Einheitliche Anstaltskleidung, das Leben in erzwungener Gemeinschaft, Nachtruhe in überfüllten Schlafbaracken mit keinerlei Privatsphäre und harte Arbeit gehören zum Lageralltag. 

    In Uncategorized by