Der russische Aktivist Ildar Dadin war ein ähnlich kompromissloser Gegner des Putin-Regimes wie Alexej Nawalny. Aber er wählte einen anderen Weg: den bewaffneten Kampf. Anfang Oktober ist er in der Ukraine gefallen.
Die ukrainische Armee verbucht wichtige militärische Erfolge. Der Druck auf den Kreml steigt. Der russische Journalist Andrej Loschak erklärt, warum er sich eine Niederlage für seine Heimat und die russische Armee wünscht.
Wer in Russland den Krieg gegen die Ukraine ablehnt, stößt selbst auf Ablehnung – sogar in der eigenen Familie. Sobald es um den brutalen Überfall auf das Nachbarland geht, verstehen sich engste Verwandte nicht mehr. Der bekannte russische Journalist Andrej Loschak hat eine Doku dazu gedreht und mit Holod über den Film (hier auch mit englischen Untertiteln verlinkt!) gesprochen.
Man kann derzeit nur für Nawalny sein, findet Andrej Loschak. Sein engagiertes Meinungsstück auf Projekt zeigt, welcher Nerv angesichts zunehmender Repression in einem bestimmten Teil der russischen Gesellschaft blankliegt. Und gleichzeitig wirft der Text implizit die Frage auf: Wie objektiv kann, darf und muss Journalismus unter solchen Bedingungen sein?
Am einen Tag vergleicht Putin die Mumie Lenins mit Reliquien christlicher Heiliger, am anderen steigt der Ex-KGB-Agent am orthodoxen Feiertag ins Eiswasser. Andrej Loschak über sehr unterschiedliche Ideologien, die die Staatsführung zusammenmische. Mit diesem Sud würde in den nächsten Jahren der Bevölkerung das Hirn durchspült. Das ist Loschaks optimistische Prognose. Er hat auch eine pessimistische.