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Aliaksandr Dalhouski

Aliaksandr Dalhouski ist Historiker und arbeitet als Referent in der Geschichtswerkstatt Minsk. Dort ist er aktuell für das Zeitzeugenarchiv und die Begleitung der deutsch-belarussischen Wanderausstellung Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung zuständig. Er studierte Geschichte und Deutsch als Fremdsprache (DaF) in Minsk und Politikwissenschaften sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Aachen. 2012 wurde er in Gießen promoviert, die Arbeit erschien 2015 als Monographie mit dem Titel Tschernobyl in Belarus: Ökologische Krise und sozialer Kompromiss. Er forscht zur Geschichte von Belarus im Zweiten Weltkrieg und nach Tschernobyl sowie zur Umweltgeschichte. 2017 veröffentlichte er zusammen mit Thomas Bohn und Markus Krzoska das Buch Wisent-Wildnis und Welterbe. Geschichte des polnisch-weißrussischen Nationalparks von Białowieža.


  • Special

    Die verbrannten Dörfer von Belarus 1941-1944

    Ein Kapitel des deutschen Vernichtungsfeldzugs gegen die Sowjetunion, das oft übersehen wird, ist die Politik der „verbrannten Dörfer“ in Belarus. Die NS-Besatzer zerstörten im ganzen Land über 9.000 Dörfer – viele davon wurden für immer ausgelöscht. 

  • Special

    Feuerdörfer

    Nach 50 Jahren erscheint Feuerdörfer erstmals auf Deutsch. Das Buch über die Wehrmachtsverbrechen in Belarus erschütterte die sowjetische Gesellschaft – ein Special, unter anderem mit der Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch. Die Übersetzung des Buches von Thomas Weiler ist für den Preis der Leipziger Buchmesse 2025 nominiert.  

  • Gnose

    Maly Trostenez

    Maly Trostenez (belarus. Maly Traszjanez) war die größte NS-Vernichtungsstätte in den von Deutschen besetzten Gebieten der Sowjetunion. Der Name bezeichnet eigentlich ein Dorf in Belarus, doch steht er im historischen Kontext auch für drei Tatorte des nationalsozialistischen Mordens zwischen 1941 und 1944 unweit von Minsk. Viele zehntausende Jüdinnen und Juden wurden dort getötet, außerdem zivile Geiseln, Insassinnen und Insassen der Minsker Gefängnisse, darunter Untergrundkämpfer, Partisanen- und Widerstandsverdächtige, ebenso erkrankte Häftlinge. Seit Ende der Sowjetunion entwickelt sich ein gesamteuropäischer Gedenkort, der bislang allerdings von der sowjetischen Gedenkkultur überformt bleibt.

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  • Gnose

    Chatyn

    Chatyn war ein nordöstlich von Minsk gelegenes belarussisches Dorf, das 1943 von der SS niedergebrannt wurde. Dabei starben mindestens 150 Zivilisten. Chatyn wurde nie wieder aufgebaut und ist bis heute eines der wichtigsten Symbole des deutschen Vernichtungskrieges in Belarus. 1969 wurde am Ort des ehemaligen Dorfes eine Gedenkstätte zur Erinnerung an die NS-Verbrechen errichtet.

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  • Gnose

    Tschernobyl in Belarus

    Obwohl sich die Reaktorkatastrophe im AKW Tschernobyl auf dem Gebiet der heutigen Ukraine ereignete, wurde Belarus am stärksten von den Folgen der Katastrophe getroffen. Etwa 70 Prozent des radioaktiven Fallouts gingen auf dem Territorium der heutigen Republik Belarus nieder. Für Belarus ist Tschernobyl daher eine nationale Tragödie mit ökologischen, gesundheitlichen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Dimensionen. Die Katastrophe hat die Entwicklung des Landes wesentlich beeinflusst und hat bis heute Auswirkungen auf das Leben seiner Bewohner.

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