дekoder | DEKODER

Journalismus aus Russland und Belarus in deutscher Übersetzung

  • Editorial: Hinter den Kulissen – der dekoder-Klub

    Editorial: Hinter den Kulissen – der dekoder-Klub

    Willkommen im Klub! dekoder ist ein Team-Produkt. Schon immer und besonders seit Juli. Da kündigte unser Gründer Martin Krohs an, unseren dekoder, für dessen Content wir dekoderschtschiki bereits lange in Eigenverantwortung arbeiteten, auch geschäftlich in unsere Hände zu legen. Sein Entschluss, sich als Geschäftsführer und Herausgeber aus der Dekoder-gGmbH zurückzuziehen und uns zu Mitgesellschaftern zu machen, kam für uns nicht sehr überraschend, er hatte es von Anfang an so vorgehabt. Trotzdem lag im ersten Moment vieles in der Luft, aber vor allem: der Zauber eines Neuanfangs. Mit all seinen Möglichkeiten.

    Die nachfolgenden Zeiten waren tatsächlich eher produktiv als ungemütlich. Schnell war klar: Wir müssen es irgendwie schaffen, dekoder auf eine breitere finanzielle Basis zu stellen. Aber auch: Wir möchten eine Community aufbauen, unseren Lesern etwas zurückgeben, ihnen das Gefühl vermitteln: Hier sind wir, und all das hier machen wir für euch, aber auch dank euch. Die Idee eines Klubs war geboren.

    Ich gebe zu: Zu Beginn gehörte ich eher zum Lager der Skeptiker in unserem Team. Wer sollte schon Klubmitglied werden? Eine Community zu gründen, ist das wirklich erfolgversprechend? Nerven wir unsere Leser nicht damit? Und überhaupt: Wo ist eigentlich der Mehrwert?

    Denn wir bieten unseren Klubmitgliedern keine großen Extras, sie haben keine besonderen Vorteile. Gut: Sie bekommen unseren Klub-Newsletter, der wirklich ein Sahnestück im täglichen Newsletter-Aufkommen ist. Darin erfahren sie nicht nur das Neueste aus dekoder, sondern bekommen Lesetipps, Veranstaltungstipps, Fundstücke rund ums Thema Russland. Es ist eine bunte, lesenswerte Mischung. 
    Und trotzdem: ein Newsletter-Abo? Das schien mir irgendwie komisch. Zudem würde der bisherige Newsletter einfacher ausfallen. Viele offene Fragen begleiteten die Ankündigung, die wichtigste für uns: Würden wir damit nicht unsere bisherigen Newsletter-Abonnenten verprellen?

    Unsere Klubmitglieder haben aber von Anfang an verstanden, worum es geht: nicht in erster Linie um einen persönlichen Mehrwert, sondern um Unterstützung von dekoder, darum, dass wir unsere Arbeit weiter so machen können, wie wir sie machen.

    Jetzt – ein Vierteljahr später – bin ich stolz, dass wir dieses Wagnis eingegangen sind.

    Die Resonanz war überwältigend. Unser Klub ist eine Gemeinschaft von Förderern geworden, von Menschen, die sich unserem Projekt verbunden fühlen und uns unterstützen möchten. Nicht nur in finanzieller Hinsicht. Wir bekommen Lesetipps, die wir immer gern im Newsletter weitergeben, viel Lob für unsere Arbeit und auch freundliche Hinweise, wenn sich irgendwo das Fehlerteufelchen eingeschlichen hat. Der Klub gibt uns eine ganz neue Möglichkeit, uns mit unseren Lesern auszutauschen. Daneben finanzieren wir mit ihm mittlerweile auch einen Teil unserer Betriebskosten, wie zum Beispiel die Miete für unser Büro. Natürlich ist das eine enorme finanzielle Entlastung.

    Viel schöner für uns ist aber die tägliche Erfahrung, dass es Menschen gibt, die hinter uns stehen und die sich bewusst entschieden haben, dekoder regelmäßig zu unterstützen. Gerade jetzt, in den ersten Wochen des neuen Jahres, wird mir das wieder sehr deutlich. Jede der vielen herzlichen Antworten, die ich auf versandte Spendenquittungen bekomme, macht mir immer wieder bewusst, dass unsere Arbeit etwas bewirkt, wir unseren Lesern Russland näherbringen. Und diese besondere Erkenntnis motiviert mich jeden Tag aufs Neue.

    Deshalb wünsche ich uns für das neue Jahr weiterhin eine so aktive Leserschaft und einen inspirierenden und regen Austausch. Ich freue mich auf die ersten Klubtreffen in Berlin am 25. Januar und in Hamburg am 27. Februar – bei denen ich hoffentlich viele unserer Klubmitglieder persönlich kennenlernen werde.

    In diesem Sinne: Auf bald!

    Eure Alena 
    Kommunikation und Controlling
     

    Weitere Themen

    Editorial: Buch mit bewegten Bildern

    Editorial: Alles Propaganda?!

    Editorial: Lesereise durch den russischen Sommer

    Editorial: Good bye, dekoder!

    Editorial: Musik der Revolution

    Editorial: Russland und die EU

  • Editorial: Lesereise durch den russischen Sommer

    Editorial: Lesereise durch den russischen Sommer

    Woran denken Sie, liebe Leser, wenn Sie an den Sommer denken? Denken Sie an Sonne, Wärme, ein Eis am Strand? 

    Denke ich an den Sommer, dann denke ich unweigerlich auch an Russland. An nächtelange Gespräche auf der Datscha, von Mücken zerstochen, am Lagerfeuer, mitten im Wald. An den eigentümlichen Geruch von trockenen Kiefernnadeln, der sich vermischt mit dem von getrocknetem Fisch. Es wird gesungen und gelacht. Fernab vom Lärm der Metropolen lassen sich die Weite und die Stille, die Russland auch ausmachen, für einen kurzen Moment fassen.

    Im verregneten deutschen Sommer lädt das virtuelle Russland-Buch, das dekoder ist, geradezu dazu ein, sich entführen zu lassen in den russischen Sommer: 

    Los geht’s: Machen wir einen Spaziergang durch die WDNCh in Moskau, sowjetische Eiscreme in der Hand, und bestaunen wir die Plastik Arbeiter und Kolchosbäuerin von Vera Muchina. 
    Erleben wir das russische Woodstock auf den leeren Hügeln – mit dem Geschmack von Baltika auf den Lippen und russischer Rockmusik im Ohr. 
    Nehmen wir uns eine Auszeit im Kloster und spüren nach, was die hier arbeitenden Pilger immer wieder zurückkehren lässt, obwohl ein Aufenthalt durchaus harte Arbeit bedeutet. Oder wie wäre es im Gegensatz dazu mit einem Autorennen im Lada Niva, quer durch Schlamm, Pfützen und Gestrüpp?

    Lassen wir uns treiben durch das dekoder-Buch und träumen wir, zusammen mit vielen russischen Kindern, von einem Sommer im Pionierlager. Setzen wir uns im Dorf Koltyschewo neben Polina Pawlowna in ihren Sessel unter den alten Bäumen im Hof und schwelgen mit ihr in Erinnerungen an ein Leben im Gutshaus. Wir könnten Fischer auf Sachalin bei ihrer täglichen Arbeit begleiten, oder wir blicken hinüber zu Russlands Nachbarn, machen einen Bummel durch Zchinwali, die Hauptstadt Südossetiens, und lernen dabei viel über die Geschichte der von Georgien abtrünnigen Kaukasusregion.

    Werfen wir einen Blick in Moskauer Hostels und hören uns an, warum Sergej, Nikolaj und Wladimir seit Monaten dort wohnen. Und ziehen wir mit dem Fotografen Arnold Veber durch die Nächte und die Clubs der Stadt. 

    Wie auch immer Sie Ihren Sommer verbringen, ob in der Hängematte, am Meer oder in den Bergen, dekoder wünscht spannende und inspirierende Begegnungen. Und wer weiß – vielleicht sind Sie ja auch eher ein Freund des Winters?

    Alena Göbel
    Schlussredaktion und Administration

     

    Weitere Themen

    Editorial: Übers Übersetzen

    Editorial: Wenn es kompliziert wird

    Editorial: Lesen, Wischen, Recherchieren

    Editorial: Popcorn!

    Editorial: Buch mit bewegten Bildern

    Editorial: Alles Propaganda?!