Editorial: Ruhe und Sturm und Drang

Wenn es stille Tage gibt, dann sind es diese. Der deutsche Weihnachtsbaum steht schon blasser in der Ecke, der russische ist noch nicht geschmückt. Und der dekoder atmet leise durch, und erinnert euch mit Texten an einen Weltteil, der euch interessiert, den ihr wichtig findet. Und der wichtig ist.

Wir haben euch 2018 hoffentlich satt versorgt mit Themen, Texten und neuen Formaten, haben euch mitgenommen in das politische, aber auch weniger politische Leben in Russland. dekoder hatte Schwerpunkte, die die Machtverhältnisse heute und den Umgang mit Stalin genau betrachten. Wir haben die Werte angeschaut, die das Leben im heutigen Russland prägen und zu prägen haben und die Medien unter die Lupe genommen, die uns mit tollen Texten oder krassen Darstellungen das Jahr über Russland gezeigt haben.

Aber wir haben 2018 auch ordentlich was dafür getan, dass der dekoder weiter und immer besser dekodieren kann. Und in dieser Hinsicht kam zum Jahresende viel Gutes zu uns zurück. Dafür allen danke, die daran direkt materiell, und auch mental Anteil haben. 
So können wir den Dekodiertakt ein paar Tage runterfahren und kurz das tun, was nötig ist: kollektiv innehalten. 

Und dann geht’s los: Mit Rückenwind düsen wir hinüber ins Jahr 2019!
Das erste Zauberwort heißt Wissenstransfer und betrifft unser Kompetenzmodul – sprich Gnosen und Co: Diese Sparte wird dekoder ausbauen, zusammen mit der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen, substantiell gefördert von der VolkswagenStiftung.
Ein großes Thema gibt 2019 vor: der Mauerfall vor 30 Jahren und schließlich der Systemwechsel in Deutschland und Russland. Möglich ist dank der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ein jahresbegleitendes Dossier. Und nicht nur das: Möglich wird dadurch auch, den dekoder – zumindest in Teilen – endlich seiner inneren Logik entsprechend auch in die andere Richtung laufen zu lassen: vom Deutschen ins Russische. Wir sind gespannt!
Das Sinnlichste und Handfesteste im Wortsinn wird das dekoder-Buch, das im Frühjahr pünktlich zur Leipziger Buchmesse erscheint. Dessen Produktion wird wunderbar unterstützt von der ZEIT-Stiftung sowie dem Verlag Matthes und Seitz Berlin. Dies sind nur ein paar leuchtende Schlaglichter, die hier bei dekoder Weihnachtsbaum und Neujahrs-Jolka schmücken. 
 
All das finden wir großartig und freuen uns auf die Herausforderungen im neuen Jahr 2019!

Genießt die Tage zwischen den Jahren, 
sie sind kostbar, und Kostbares wollen wir pflegen!

S nastupajuschtschim
eure dekoderщiki

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