Als satschot (wörtlich: Anerkennung) bezeichnet man im Bildungskontext Bestätigungen für Prüfungsleistungen von Studierenden, die es für die Teilnahme an Kursen gibt. Diese sind unbenotet und werden in der Regel bei Tests und Vor- oder Zwischenprüfungen ausgestellt. Sie gelten als Nachweis, dass man an einem bestimmten Kurs erfolgreich teilgenommen hat.
Die Studierenden führen über ihr gesamtes Studium hinweg ein Heft, in das die satschots eingetragen werden, die sogenannte satschotka. Da die Prüfer so immer den Überblick über die bereits abgelegten satschots besitzen und sich bei der Vergabe weiterer Bestätigungen an den bis dahin bereits erlangten orientieren, sagt man oft: Im ersten Semester des Studiums arbeitest du für die satschotka, dann arbeitet die satschotka für dich.
In den letzten zwei Jahrzehnten haben diese Teilnahmebescheinigungen jedoch an Aussagekraft verloren, da sie häufig nicht mehr nur für die erbrachte Leistung vergeben werden, sondern auch käuflich erworben werden können. Dies geht zulasten der Bildungsqualität und führt letztlich auch zu einer Entwertung von Bildungsabschlüssen. 2011 gaben in einer Umfrage unter Studierenden 27 % der Befragten an, für Prüfungsleistungen bestochen zu haben.1 Bestechungen sind somit weniger Einzelfälle, als vielmehr ein weit verbreitetes, systemisches Problem.