Obwohl Alexander Rodtschenko (1891–1956) bis etwa 1950 noch zu den wichtigsten sowjetischen Künstlern zählte, fiel er später in Ungnade. 1951 wurde er aus der sowjetischen Künstlervereinigung ausgeschlossen – wegen seiner angeblichen „Abkehr vom Sozialistischen Realismus“. 1954 wurde er zwar wieder aufgenommen, zu Regierungszeiten Nikita Chruschtschows (1894–1971) waren allerdings alle Künstler verfemt, die nicht figurativ beziehungsweise realistisch arbeiteten. Auch während der Breshnew-Epoche waren die sogenannten nicht-konformistischen Künste unerwünscht. 1974 kam es zu einem Schlüsselereignis im Kampf gegen die inoffizielle Kunst: Eine illegale Ausstellung in der Nähe von Moskau wurde durch Miliz, Wasserwerfer und Planierraupen zerstört. Diese als Planierraupen– beziehungsweise Bulldozer-Ausstellung in die Geschichte eingegangene Veranstaltung gilt als eine der wichtigsten der sowjetischen Gegenwartskunst.