Am 6. August 2024 haben ukrainische Streitkräfte – zur Überraschung der Weltöffentlichkeit und offenbar auch der russischen Armeeführung, die sich gerade auf Pokrowsk im Osten der Ukraine konzentrierte – die russische Grenze im Süden der Oblast Kursk übertreten und in wenigen Tagen die Stadt Sudsha sowie Dutzende kleinere Siedlungen besetzt. Die Interessen der Ukraine sind: bei künftigen Verhandlungen mehr Druck ausüben zu können; mehr russische Soldaten in Kriegsgefangenschaft zu nehmen, um sie gegen eigene austauschen zu können; die russische Gesellschaft mit dem Krieg zu konfrontieren; die russischen Truppen von ihren Vorstößen im Osten der Ukraine abzulenken. Erst einen Monat später startete Russland seine Gegenoffensive im Süden von Kursk. Bis März 2025 hat die russische Armee den Großteil der von den Ukrainern besetzten Gebiete in der Oblast Kursk zurückerobert. An einigen Grenzabschnitten dauern die Gefechte an. Russland stößt indes von der Oblast Kurs aus in die ukrainische Grenzregion Sumy vor.