Sogenannte Filtrationslager waren ursprünglich Einrichtungen des sowjetischen Innenministeriums. Es handelte sich um Durchgangslager für Mitglieder der Roten Armee, die aus der Kriegsgefangenschaft befreit wurden. In den Lagern sollte überprüft werden, ob es sich bei den Rückkehrern um sogenannte „Vaterlandsverräter“, „Spione“ oder „Deserteure“ handelte. Während der Tschetschenienkriege in den 1990er und 2000er Jahren betrieben die russischen Sicherheitskräfte Filtrationslager nach sowjetischem Vorbild, um unter den meist willkürlich verhafteten Insassen nach sogenannten „Separatisten“, „Terroristen“ oder „Terrorverdächtigen“ zu fahnden. Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch und Memorial berichteten über erhebliche Menschenrechtsverletzungen in den Lagern.