Eduard Bojakow

Eduard Bojakow (geb. 1964) ist ein russischer Theaterregisseur, Initiator mehrerer Festivals und seit Dezember 2018 künstlerischer Leiter des angesehenen Gorki-Künstlertheaters Moskau (MChAT). Bis 2014 verarbeitete er auch im künstlerischen Werk seine Kritik an der politischen Ordnung Russlands. Nach der Angliederung der Krim schlug er sich jedoch sichtbar auf die konservative Linie des russischen Kulturministers Wladimir Medinski. Bojakow betont seitdem zunehmend „traditionelle Werte“ und bekennt sich öffentlich zur Slawophilie – ein Begriff, mit dem heute viele Beobachter das Phänomen des russischen Nationalismus erklären. Seit 2015 setzt der Theatermacher auch Projekte in der Donbass-Region um, dabei inszenierte er auch ein Stück, das er der Krim-Angliederung widmete.