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Journalismus aus Russland und Belarus in deutscher Übersetzung

  • Oktober: Denis Sinjakow

    Oktober: Denis Sinjakow

    Unser Titelbild für den Monat Oktober stammt aus der Serie „Zivilisation der Flüsse” von Denis Sinjakow. Der Fotograf hat unter anderem für AFP und Reuters gearbeitet, viele Auftritte von Pussy Riot im Bild festgehalten sowie die Aktion von Greenpeace auf der Bohrplattform Priraslomnaja im September 2013 dokumentiert, die mit dem Arrest aller Teilnehmer endete, den Fotografen eingeschlossen.

    Im Netz der russischen Transportwege nehmen die Flüsse von jeher eine besondere Stellung ein. Im Mittelalter erlaubten sie, Ladungen von wertvollen Fellen aus dem Norden und Osten des Landes zu den Handelsplätzen zu bringen, an denen sie unter anderem an die Kaufleute der Hanse verkauft wurden. Auch in der Zaren- und später der Sowjetzeit herrschte auf den Flüssen ein reger Lastschiffverkehr. Heute spiegeln sich in ihrem Wasser oft nur noch die verfallenden Holzhäuser verlassener Dörfer wider.

    Die Fotografie zeigt die Figur eines ländlichen Geistlichen, wie er am hohen Ufer des Flusses Wytschegda steht und den Blick über die Wiesen und Wälder im Flusstal schweifen lässt. Sinjakow hat in den Frühsommern 2014 und 2015 gemeinsam mit dem Schriftsteller Sergej Fissenko in einem hölzernen Ruderboot die Routen der mittelalterlichen Pelzhändler vom Onegasee bis in den nördlichen Ural befahren. Die beiden Reisenden haben dabei fotografisch sowie in einem Dokumentarfilm festgehalten, was vom Leben in den Dörfern längs der Flüsse heute übriggeblieben ist.

    Foto © Denis Sinjakow
    Foto © Denis Sinjakow

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    November: Arnold Veber

    September: Olga Ludvig

  • September: Olga Ludvig

    September: Olga Ludvig

    Unser Titelbild für diesen Monat stammt von der Moskauer Fotografin Olga Ludvig. Es zeigt die Metrostation Nowojassenewskaja, die Endstation der Metrolinie 6 im Süden Moskaus. Der auf der Fotografie abgebildete neue Pavillon des nördlichen Eingangsbereichs, eine Konstruktion aus Edelstahl und Glas, wurde 2014 eröffnet.

    Die Moskauer Metro ist als Verkehrsmittel für die Stadt von lebenswichtiger Bedeutung, sie befördert pro Tag 6,7 Millionen Passagiere (zum Vergleich die Berliner U-Bahn: 1,4 Millionen). Zugleich ist sie ein prägendes architektonisches und urbanes Kulturgut. Die stille Atmosphäre einer Winternacht, wie hier von der Fotografin eingefangen, erlebt der Metro-Reisende nur selten, zur Zeit der ersten und der allerletzten Züge. Die Metro verbindet Menschen, indem sie sie in einem Tunnel in Bewegung versetzt, der dekoder, indem er ihre Worte und Gedanken durch Sprachbarrieren hindurchtunnelt.

    Foto © Olga Ludvig
    Foto © Olga Ludvig

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