Seit 2014 wird die sogenannte Rehabilitierung des Nazismus in Russland strafrechtlich geahndet. Die „Leugnung von Fakten, die vom Internationalen Kriegsgericht zur Bestrafung der Hauptkriegsverbrecher der Achsenmächte festgestellt wurden“ kann damit mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden. Ein russischer Bürger wurde bspw. 2016 zu einer Geldstrafe in Höhe von 200.000 Rubel [damals etwa 2700 Euro] verurteilt, weil er auf seinem VKontakte-Account geschrieben hatte, dass die Sowjetunion 1939 zusammen mit Deutschland Polen überfallen und damit den Zweiten Weltkrieg ausgelöst habe.
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Russland – meine Geschichte (Ausstellung)
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Russland – meine Geschichte ist eine Reihe von bislang 16 historischen Themenparks, die landesweit Grundlagen über die Geschichte Russlands seit dem Altertum vermitteln. Das Konzept wurde unter anderem vom Kulturrat des Patriarchen Russlands erarbeitet, es sieht vor allem multimediale Inhalte vor. Finanziert ist das Projekt überwiegend aus öffentlichen Geldern. Laut Verantwortlichen haben bereits einige Millionen Menschen die Ausstellungen besucht. Einige russische Historiker werfen den Machern mangelhaften Umgang mit historischen Quellen vor. Auch der didaktische Zugang und Geschichtsklitterung sind häufige Kritikpunkte.
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Registrierkarte
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Neben Gefangenenakten legten die sowjetischen Organe des Gulag-Systems auch Registrierkarten an. Diese führten allgemeine Angaben auf, wie Name, Alter, Beruf, Strafgrund und -maß. Mitte der 1950er Jahre wurden die meisten Gefangenenakte aus der Stalin-Zeit vernichtet. Schätzungen zufolge gab es 1953 rund 26 Millionen Registrierkarten, die meisten blieben erhalten. (Es kam vor, dass eine Person mehrmals registriert wurde. Viele zwangsumgesiedelte und -enteignete Menschen wurden auch ohne Freiheitsentzug registriert).
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Gedenktag für die Opfer politischer Repressionen (30. Oktober)
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Am 30. Oktober wird in Russland der Gedenktag für die Opfer politischer Repressionen begangen. An diesem Tag gedenkt man vor allem der Opfer Stalinscher Säuberungen. In der Geschichte Russlands und der Sowjetunion ist dies die zahlenmäßig größte Opfergruppe. Es gab jedoch sowohl vor Stalin als auch danach massive Repressionen. Auch heute werden politische Häftlinge in Russland oft als Opfer von Repressionen bezeichnet.
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Nikita Sokolow
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Nikita Sokolow (geb. 1957) ist ein russischer Historiker und Publizist. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören unter anderem russische Geschichte des 19. Jahrhunderts und die Erinnerungskultur Russlands. Sokolow ist stellvertretender Wissenschaftlicher Direktor des Jelzin-Zentrums in Jekaterinburg. Dieses Museum und Bildungszentrum war in den letzten Jahren einige Male Zielscheibe staatsnaher Medien. Im Dezember 2016 beschuldigte der berühmte kremlnahe Regisseur und Oscar-Preisträger Nikita Michalkow (geb. 1945) das Museum der Geschichtsklitterung. Sokolow erstattete Anzeige gegen den Filmemacher.
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Sergej Prudowski
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Sergej Prudowski (geb. 1949) ist ein russischer Unternehmer und Hobby-Historiker. Er beschäftigt sich vor allem mit politischen Repressionen während der Sowjetzeit und forscht in Archiven über die Opfer stalinistischer Verbrechen. Prudowski begann mit seinen Recherchen im Jahr 2009 und fand in der Folgezeit die Beachtung etablierter russischer Historiker. Im Juni 2018 fand er zufällig heraus, dass russische Behörden systematisch Archiv-Dokumente vernichten, die Aufschluss über Täter und Opfer stalinistischer Verbrechen geben können.
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Patriarchenteich
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Der Patriarchenteich ist ein rund 10.000 Quadratmeter großes künstliches Gewässer im Zentrum von Moskau. Es befindet sich im Stadtviertel Patriarchenteiche, das zu den beliebtesten Wohngegenden der Hauptstadt gehört. Der Patriarchenteich ist ein bekannter Schauplatz des Romans Meister und Margarita vom sowjetischen Schriftsteller Michail Bulgakow (1891–1940). Unweit des Teichs wurde 2015 ein Bulgakow-Platz angelegt; seit 1998 gibt es Pläne, ein Denkmal für den Schriftsteller aufzustellen.
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Zoopark (Rockband)
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Zoopark heißt eine bekannte sowjetische Rockband der 1980er Jahre. Sie wurde 1981 von Mike Naumenko (1955–1991) in Leningrad gegründet und löste sich mit seinem Tod wieder auf. Die Gruppe gilt als eine der Begründerinnen der sowjetischen Rock-Bewegun. Naumenko wird als einer der Pioniere des russischen Rock 'n' Roll gefeiert.
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Leningrader Rock-Klub
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Der Leningrader Rock-Klub ist eine Musikervereinigung und ein Kulturhaus in St. Petersburg. Er wurde 1981 gegründet und bot sowjetischen Rockmusikern (unter der Kontrolle des KGB) eine gemeinsame Plattform. Der Klub gilt als die Geburtsstätte des sowjetischen Rock, hier kamen solche Bands wie Kino oder DDT zu Bekanntheit.