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Journalismus aus Russland und Belarus in deutscher Übersetzung

  • Gorko!

    Gorko!

    Gorko! ist ein 2013 erstausgestrahlter Film des russischen Regisseurs Shora Kryshownikow (geb. 1979). Für die Komödie im Stil eines Hochzeitsvideos wurde Kryshownikow 2013 als Newcomer des Jahres mit Nika ausgezeichnet – bedeutendster und ältester russischer Filmpreis. Der Filmtitel bezieht sich auf einen traditionellen Ausruf russischer Hochzeitsgäste. Während der Feier animieren sie damit das Hochzeitspaar zu einem Kuss. Übersetzt heißt gorko eigentlich „bitter“, etymologisch leitet sich der Begriff laut Einschätzung einiger Sprachwissenschaftler allerdings von gorjatscho ab – „heiß“. Den Frischvermählten werden damit also heiße Küsse gewünscht. 

  • Tamada

    Tamada

    Mit dem georgischen Begriff Tamada bezeichnet man in Russland oft den Tisch-  beziehungsweise Zeremonienmeister. Tamadas leiten die Feierlichkeiten, unterhalten die Gäste, achten auf die Einhaltung von (Trink-)Ritualen und moderieren den Ablauf.

  • Zentr Uprawlenija Rassledowanijami

    Zentr Uprawlenija Rassledowanijami

    Zentr Uprawlenija Rassledowanijami (kurz ZUR, dt. „Kontrollzentrum für Investigatives“) ist ein Projekt des russischen Oligarchen Michail Chodorkowski. Ähnlich wie Alexej Nawalnys Fonds für Korruptionsbekämpfung recherchieren die Projektmitarbeiter von ZUR zu Korruption und ungesetzlichen Handlungen russischer Politiker und Oligarchen. 

  • Kirill Radtschenko

    Kirill Radtschenko

    Kirill Radtschenko (1985–2018) war ein russischer Kameramann, der unter anderem im Moskauer Dom Shurnalistow (dt. „Haus der Journalisten“) und bei verschiedenen Produktionsfirmen tätig war. Im Jahr 2016 begann er, für die abchasische Agentur ANNA-News Reportagen aus Syrien und der Ukraine zu drehen. ANNA-News ist auf die Berichterstattung aus Kriegsgebieten spezialisiert. Radtschenko wurde am 30. Juli 2018 in der Zentralafrikanischen Republik ermordet, wo er mit zwei anderen Journalisten zur russischen Söldner-Einheit Wagner recherchierte.
     

  • Orchan Dshemal

    Orchan Dshemal

    Orchan Dshemal (1966–2018) war ein russischer Kriegsreporter und Journalist. Er arbeitete seit 1995 für mehrere Medien und war zeitweise Politikredakteur bei der Novaya Gazeta. Dshemal berichtete von solchen Kriegsschauplätzen wie dem Georgienkrieg 2008 und dem Bürgerkrieg in Libyen 2011. Nach der Krim-Angliederung trat er mehrmals öffentlichkeitswirksam für die Rechte der Krimtataren ein. Dshemal wurde am 30. Juli 2018 in der Zentralafrikanischen Republik ermordet, wo er mit zwei anderen Journalisten zur russischen Söldner-Einheit Wagner recherchierte.

  • Aurora-Preis zur Förderung der Menschlichkeit

    Aurora-Preis zur Förderung der Menschlichkeit

    Der Aurora-Preis zur Förderung der Menschlichkeit ist ein seit 2016 jährlich verliehener Preis von der Charitable Foundation Initiatives for Development of Armenia (IDeA). Er wird im Namen der Überlebenden des Völkermordes an den Armeniern verliehen. Ausgezeichnet werden Menschen oder Organisationen, die mit ihrer Arbeit humanitäre Anliegen fördern. Der Preis ist mit 100.000 US-Dollar dotiert. Außerdem haben die Preisträger die Möglichkeit, eine Organisation zu nominieren, die sie bei ihrer Arbeit inspiriert haben. Diese erhält damit 1.000.000 US-Dollar.

  • Alexander Rastorgujew

    Alexander Rastorgujew

    Alexander Rastorgujew (1971–2018) war ein russischer Dokumentarfilmer. Nach der Duma-  und Präsidentschaftswahl 2011-2012 nahm er an den Protesten gegen Wahlfälschungen teil. Gemeinsam mit den Regisseuren Pawel Kostomarow und Alexej Piwowarow rief er im Jahr 2012 das Online-Filmprojekt Srok (dt. etwa „Stichtag“) ins Leben. Mit dem nur zum Teil verwirklichten Projekt wollten die Filmemacher zeigen, was die Teilnehmer der Protestbewegung antreibt. Nach einer Hausdurchsuchung  bei Kostomarow wurde das Projekt allerdings Ende 2012 eingestellt. Rastorgujew wurde am 30. Juli 2018 in der Zentralafrikanischen Republik ermordet, wo er mit zwei anderen Journalisten zur russischen Söldner-Einheit Wagner recherchierte.

  • Kollektivierung privater Unternehmen in den 1930er Jahren

    Kollektivierung privater Unternehmen in den 1930er Jahren

    Obwohl der erste Fünfjahresplan im Oktober 1928 begann, gab es vor allem zu Beginn der 1930er Jahre in der Sowjetunion noch sehr viele kleine, private Unternehmen. Diese Kleinbetriebe wurden in der Folgezeit schrittweise enteignet beziehungsweise kollektiviert

     

  • Machtvertikale

    Machtvertikale

    Als Machtvertikale werden in Russland vor allem zwei Aspekte der autoritären Konsolidierung seit den frühen 2000er Jahren beschrieben: Der Abbau des Föderalismus und Errichtung der sogenannten föderalen Vertikale sowie der Abbau der Demokratie zugunsten der sogenannten gelenkten Demokratie. Seit Mitte der 2000er Jahre fordern konservative Politiker und Medien außerdem eine nationale Vertikale: Im multiethnischen Staat sollen Russen per Verfassung zur „staatskonstituierenden Ethnie“ erklärt werden, so die Forderung.