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Journalismus aus Russland und Belarus in deutscher Übersetzung

  • Coupé

    Coupé

    Als Coupé wird in Russland ein abschließbares Zugabteil mit bis zu sechs Schlafplätzen bezeichnet, Fahrkarten für Großraumschlafwagen heißen demgegenüber Platzkart.

  • zwei sowjetische Physiker erzählen die Wahrheit über Tschernobyl (Chernobyl/Serie)

    zwei sowjetische Physiker erzählen die Wahrheit über Tschernobyl (Chernobyl/Serie)

    Eine der Hauptrollen von Chernobyl orientiert sich am sowjetischen Chemiker Waleri Legassow (1936–1988). Dieser leitete das Komitee zur Untersuchung der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl. Legassow war als einer der ersten am Unfallort und verbrachte in Tschernobyl rund 60 Tage, was sich auf seine Gesundheit auswirkte. Er traf wichtige Entscheidungen, die weitere Explosionen verhinderten. 1989 beging Legassow Suizid; er hinterließ ein Tonband, auf dem er wenig bekannte Fakten über die Nuklearkatastrophe aufgenommen hatte. 

  • Boris Schtscherbina

    Boris Schtscherbina

    Boris Schtscherbina (1919–1990) war ein sowjetischer Politiker. Von 1984 bis 1989 war er stellvertretender Vorsitzender des Ministerrates der Sowjetunion. Schtscherbina leitete 1986 das Krisenmanagement nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl und 1988 nach dem Erdbeben von Spitak, in Armenien.

  • Tod von Skiwanderern am Djatlow-Pass

    Tod von Skiwanderern am Djatlow-Pass

    Als gibel turgruppy Djatlowa (dt. Unglück am Djatlow-Pass) bezeichnet man den ungeklärten Tod von neun Ski-Wanderern im Februar 1959. Sie starben an einem Gebirgspass im Ural, der später nach dem Gruppenanführer Igor Djatlow benannt wurde. Da ihr Tod ungeklärt blieb, rankten um den Fall viele Spekulationen und Verschwörungstheorien.

  • Omon hinterm Mond

    Omon hinterm Mond

    Omon Ra (dt. Omon hinterm Mond) ist das Erstlingswerk des bekannten russischen Schriftstellers Viktor Pelewin (geb. 1962). Da Pelewin darin die sowjetische Propaganda der Kosmonautik-Erfolge (über-)zeichnet und mit Verschwörungstheorien spielt, beschreiben manche Kritiker den Roman als eine Groteske oder eine Parodie auf die propagandistische Erziehungsliteratur der Sowjetunion. Für seinen auch ins Deutsche übersetzten Roman bekam Pelewin zwei Literaturpreis

  • schon öfter der Fall (vordatierte Kündigung eines Polizisten)

    schon öfter der Fall (vordatierte Kündigung eines Polizisten)

    Unter anderem eine Anspielung auf den Polizisten Sergej Petscherskich, der im Jahr 2012 außerdienstlich einen Menschen tötete und einen weiteren schwer verletzte. Um einen Imageschaden für die Polizei in der Oblast Moskau abzuwenden, wurde Petscherskich gekündigt. Seine Kündigung war auf vier Tage vor der Tat datiert.

  • moralisches Gesetz von Gleb Sheglow

    moralisches Gesetz von Gleb Sheglow

    „Wor dolshen sidet w tjurme“ (dt. „Ein Dieb gehört ins Gefängnis“) ist ein geflügeltes Wort aus dem 1979 erschienenen Film Mesto Wstretschi ismenit nelsja (dt. Der Treffpunkt kann nicht geändert werden). In der Filmszene geht es um die Frage, ob es legitim ist, einem offensichtlichen – aber nicht überführten – Dieb Geklautes unterzuschieben, oder ob ein Staatsdiener immer ehrlich sein muss. Nach dem Motto „Der Zweck heiligt die Mittel“ tritt der Miliz-Ermittler Gleb Sheglow dafür ein, den Dieb um jeden Preis zu verhaften. 

  • Pjotr Milosserdow

    Pjotr Milosserdow

    Pjotr Milosserdow (geb. 1976) ist ein russischer Soziologe. Er war Mitglied einer nationalistischen Bewegung, distanzierte sich jedoch in den letzten Jahren von Politik. Im Januar 2018 wurde Milosserdow verhaftet. Wegen angeblicher Bildung einer extremistischen Vereinigung wurde er zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Menschenrechtsorganisation Memorial zählt Milosserdow zu den politischen Häftlingen.

  • Meduza nimmt Abstand vom Protestmarsch für Golunow

    Meduza nimmt Abstand vom Protestmarsch für Golunow

    Am 11. Juni 2019 hat Meduza-Chefredakteur Iwan Kolpakow bekanntgegeben, dass das Exilmedium nicht an der Protestveranstaltung am 12. Juni teilnehmen werde. Meduza betreibe keinen Aktivismus und rufe deshalb nicht zur Teilnahme an dem Marsch auf, so Kolpakow. Diese Stellungnahme rief in liberalen Kreisen Russlands massive Kritik hervor. Tenor: Meduza kümmere sich nur um sich, die dutzenden politischen Häftlinge in russischen Gefängnissen seien dem Exilmedium egal.