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Ressentiment (Bedeutung nach Nietzsche)
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Ausgehend von Friedrich Nietzsches Ausdruck „Mensch des Ressentiments“ bezeichnet der Begriff Ressentiment im Russischen eine Abneigung, die auf Gefühlen der Unterlegenheit beruht. Zum Ausdruck kommt diese Abneigung aus der Position der Ohnmacht: wenn gegen die Stärke des Anderen nicht anderweitig beizukommen ist. Vor dem Hintergrund grassierender rechtspopulistischer Diffamierungen und Verschwörungsmythen bekommt der Begriff Ressentiment derzeit auch im Westen wieder zunehmend seine philosophische Bedeutung.
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Frage nach dem tatarischen Sprachunterricht
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Zu den bis 2017 bestehenden Autonomierechten der Republik Tatarstan zählte auch die Entscheidung, an Schulen in Tatarstan verpflichtend Tatarisch und Russisch zu unterrichten. Nach Ablauf des Autonomiestatus drängte Präsident Putin jedoch darauf, den verpflichtenden Tatarischunterricht durch freiwilligen zu ersetzen. Zahlreiche Vertreter der größten ethnischen Minderheit Russlands sehen in der Initiative jedoch eine Maßnahme zur Russifizierung Tatarstans, auch wenn Tatarisch im offiziellen Regierungs- und Parlamentsgebrauch dem Russischen gleichgestellt bleibt.
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Der eherne Reiter (Puschkin)
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Anspielung auf das Poem Der eherne Reiter von Alexander Puschkin (1799–1837). Das Poem ist laut Autor eine Novelle von Sankt Petersburg, diese handelt vom armen Beamten Jewgeni, der seine Geliebte während der Flut am 7. November 1824 verlor. Jewgeni beschuldigt den Zaren Peter den Großen – verkörpert durch das Denkmal Der eherne Reiter in Sankt Petersburg –, die Stadt am falschen Ort erbaut zu haben und Schuld am Tod seiner Geliebten zu sein. Da wird das Denkmal lebendig und verfolgt den Beamten, bis dieser wahnsinnig wird. Puschkin gesteht im Poem seine Liebe zu Sankt Petersburg und zeigt gleichzeitig die Tragödie eines kleinen Mannes, der vor der Staatsmacht völlig ohnmächtig ist.
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Zbigniew Brzeziński
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Zbigniew Brzeziński (1928–2017) war ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler sowie Politik- und Unternehmensberater polnischer Abstammung. In Kanada aufgewachsen, wurde er 1958 US-amerikanischer Staatsbürger. Akademisch beschäftigte sich Brzeziński vorrangig mit der Sowjetunion und lehrte an der Columbia University, in Harvard und an der Johns Hopkins University. Als außenpolitischer Berater arbeitete er für die US-Präsidenten Johnson, Carter, Reagan und Bush senior. Brzeziński zählte zu den prägenden Figuren des Kalten Krieges, er trat konsequent für eine globale Vormachtstellung der USA ein.
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uti possidetis
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Uti possidetis ist ein in der internationalen Praxis etabliertes völkergewohnheitsrechtliches Prinzip. Es besagt, dass neue unabhängige Staaten dasselbe Territorium und dieselben Grenzen haben, die sie zuvor als Gliedstaaten, Verwaltungseinheiten oder Kolonien hatten. Demnach wird die alte Binnengrenze zu einer internationalen Grenze. Dieses ungeschriebene Prinzip ist kein eigenständiger Rechtsgrundsatz, bedeutend ist es vor allem vor dem Hintergrund des völkerrechtlichen Grundsatzes der territorialen Unversehrtheit.
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Dowlatow-Haus
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Das 1912 in Sankt Petersburg erbaute Haus ist heute inoffiziell nach Sergej Dowlatow (1941–1990) benannt. Der russische Schriftsteller und Journalist lebte hier mit einigen Unterbrechungen von 1944 bis 1975, 1978 emigrierte er in die USA.