Schlaglichter auf drei Jahre Krieg

Immer wieder gab es in den 1097 Tagen dieser drei Kriegsjahre Ereignisse, die einen fassungslos und sprachlos zurückließen. Deshalb zeigt dekoder – eigentlich ein Projekt der Sprache – regelmäßig Arbeiten von international renommierten Fotografinnen und Fotografen aus dem Kriegsgebiet und von anderen Orten, auf die der Krieg sich auswirkt – die Nachbarländer, das Exil. Sie können vermitteln, was sich nur schwer in Worte fassen lässt.  

Es begann mit dem Fototagebuch aus Kyjiw, in dem Mila Teshaieva im Auftrag von dekoder dokumentierte, wie Gewalt und Zerstörung in ihren Alltag einbrachen. In unserer Serie Bilder vom Krieg nehmen Fotografinnen und Fotografen seitdem immer wieder neue Aspekte in den Fokus: Wie Bomben menschliche Körper zerstören und menschliche Seelen, wie der Beschuss Wohngebäude und Industrieanlagen vernichtet, was der tägliche Kampf mit den Soldaten macht, mit den Kindern und Familien – und auch mit den Politikern. Einige Bilder erzählen aber auch von der Selbstbehauptung einer Nation und von der Kraft der Erneuerung

Alle Fotostrecken findet ihr hier

Der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus zeigt vom 28. Februar bis zum 25. Mai 2025 Fotografien von Johanna-Maria Fritz unter dem Titel Zeit der Umbrüche. Eine Aufnahme der Fotografin war vor einem Jahr auch Teil unserer Serie Bilder vom Krieg. Im Interview gestand Johanna damals: „Ich habe fotografiert und dabei geweint.“ 

Noch bis zum 2. März ist im Stadtmuseum Münster die Ausstellung Blackout des Fotografen Daniel Pilar zu sehen. Pilar berichtet seit fast 25 Jahren aus Kriegs- und Krisengebieten weltweit und war auch immer wieder in der Ukraine.  

Zum dritten Jahrestag des Kriegsbeginns haben wir einige Momentaufnahmen dieser beiden Fotograf:innen aus drei Jahren Krieg zusammengestellt. 

Juni 2022: Ein Truppentransporter bringt ukrainische Soldaten von der Front bei Siwerskodonezk zurück zu ihrem Stützpunkt / Foto: © Johanna-Maria Fritz/Ostkreuz, aus der Serie A Grave in the Garden 

Juni 2023: Ein überschwemmter Vorgarten auf der Insel Korabel in der Region Cherson nach der Sprengung des Kachowka-Staudamms / Foto: © Johanna Maria Fritz/Ostkreuz, aus der Serie Die Flut 

August 2023: Ein Wachposten hat sein Geschütz nahe der Ortschaft Malokateryniwka mit einer Decke getarnt. Von seiner Position aus hat er einen weiten Blick über den ausgetrockneten Kachowka-Stausee / Foto: © Daniel Pilar 
Januar 2024: Der Bahnhof von Kramatorsk ist für viele ukrainische Soldaten der Ort, an dem sie sich von ihren Angehörigen verabschieden – und an dem sie sie nach der Rückkehr von der Front wieder in die Arme schließen / Foto: © Daniel Pilar 
August 2024: Roman, Kommandeur der 43. Artilleriebrigade der ukrainischen Armee, steht im Sandsturm, den seine Panzerhaubitze 2000 aufgewirbelt hat / Foto: © Daniel Pilar 
August 2024: In einer Kampfpause vertreiben sich Soldaten der 43. Artilleriebrigade die Zeit mit ihren Handys. Ihr Erdloch haben sie mit Holzpaletten und Campingmatten ausgelegt. Es dient als Schlafplatz und als Schutz vor russischen Bomben / Foto: © Daniel Pilar 

 

Fotos: Johanna Maria Fritz/Ostkreuz, Daniel Pilar
Bildredaktion: Andy Heller

 

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