Das Museum Perm-36 wurde am 5. September 1995 gegründet. Es ist der einzige in Russland erhaltene Gebäudekomplex eines stalinistischen Arbeitslagers. In den Sowjetjahren saßen hier viele Dissidenten ein, darunter Wladimir Bukowski, Sergej Kowaljow und hunderte andere Polithäftlinge.
Beinahe 18 Jahre lang war das Museum in den Händen einer unabhängigen Organisation, doch dann beschloss der Staat, es unter seine Kontrolle zu bringen. Die Organisation, die das Museum gründete und betrieb, wurde zunächst zum ausländischen Agenten erklärt und hat sich 2016 selbst aufgelöst. Max Sher hat 2015 das einzigartige Museum für Meduza fotografiert.
Einfahrtstor zum Arbeitslager
Von der Fernstraße Perm-Tschussowoi abbiegen in Richtung des Dorfes Kutschino: Dort befindet sich das Museum „Perm-36“
Kontrollpunkt mit Verwaltungs- und Besuchsräumen, oben Stabsunterkunft, rechts Einfahrtstor und Zaun
Mehrfachumzäunung des Lagers
Wohnbaracke aus den 1940er bis 1950er Jahren
Inneneinrichtung einer Wohnbaracke (Rekonstruktion)
Fenster der Strafisolationszelle (SchISO) bzw. Karzer
Gattersäge
Rote Ecke in der Wohnbaracke. Hier schrieben die Häftlinge Briefe
Besuchszimmer für kurze Treffen
Besuchszimmer für längere Treffen
Spion an der Tür zum Karzer
Diese Allee dürfte es eigentlich nicht geben, weil das ganze Lager einsehbar sein sollte. Sie wurde in der Zeit angepflanzt, als ehemals hochgestellte Mitarbeiter des NKWD-KGB und des Innenministeriums verurteilt im Lager einsaßen (1953 bis 1972)
Kontrollpunkt des „Abschnitts mit besonderen Haftbedingungen“ („Sonderregime für besonders gefährliche Wiederholungstäter“) 500 Meter vom Stammlager entfernt. Die einzige Abteilung dieser Art in der späten UdSSR für wiederholt politisch Verurteilte war 1980 gegründet worden
Eingang zum Kontrollpunkt der Abschnitts mit besonderen Haftbedingungen
Wohnbaracke auf dem Gelände des Abschnitts mit besonderen Haftbedingungen. Der Holzzaun links versperrte zusätzlich den Blick aus den vergitterten Fenstern
Blick aus einem „Spazierhof”, links der Wach-Balkon
Wachturm auf dem Gelände des Abschnitts mit besonderen Haftbedingungen
Fotos: Max Sher
Übersetzung der Bildunterschriften: dekoder-Redaktion
Veröffentlicht am 05.09.2018