Die Einordnung der „wilden“ 1990er Jahre spaltet die russische Gesellschaft bis heute.
Auf der einen Seite markieren die 1990er Jahre eine Zeit des gesellschaftlichen Aufbruchs nach der Auflösung der Sowjetunion.
Auf der anderen Seite stehen die „wilden 1990er“ für einen Zustand der Armut und Rechtlosigkeit, in der Korruption und Kriminalität auf der Tagesordnung standen.
Das traumatische Ausmaß der Armut löste in der Bevölkerung einen Wunsch nach Stabilität aus, der noch heute immer wieder zur Legitimierung autoritärer Herrschaftsmuster genutzt wird.
Das Dossier versucht dem tiefen Einschnitt auf die Spur zu kommen, den die 1990er Jahre in der russischen Gesellschaft hinterließen, und bündelt dafür Reportagen, Gesellschaftsanalysen und historisches Hintergrundwissen.
Inhalte
Debattenschau № 91: Jelzin, die Oligarchen und die Sünden der 1990er