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Kirchenslawisch

Das Kirchenslawische ist die Sprache, die die orthodoxen „Slawenapostel“ Kyrill und Method im 9. Jahrhundert konzipierten, um zu Missionszwecken die Bibel und liturgische Texte aus dem Griechischen zu übersetzen. Bis heute spielt es in den slawisch-orthodoxen Kirchen eine große Rolle im Gottesdienst. Kyrill und Method orientierten sich an den Dialekten ihrer südslawischen Herkunftsregion und an den grammatischen Strukturen und der Lexik des Griechischen. Diese Kunstsprache war und ist weitaus näher an den slawischen „Alltagssprachen“ als z.B. das Lateinische am Deutschen. Inwieweit sie allerdings allgemein verständlich war, ist umstritten. Über die Jahrhunderte hinweg entwickelte sich das Kirchenslawische weiter. Es entstanden „Dialekträume“. Jeder Kopist passte den Text – bewusst oder unbewusst – beim Abschreiben an die Sprache seiner Heimat an, indem er scheinbar Falsches korrigierte und/oder Flüchtigkeitsfehler hineinschrieb. 


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