„Ostarbeiter“

Ostarbeiter“ ist ein nationalsozialistischer Begriff, in dem sich Unmenschlichkeit, Rassismus und Antislawismus der Nazis spiegelt. Nur stark verkürzt beschreibt der Begriff die Situation von fast drei Millionen zivilen Bürgerinnen und Bürger aus der Sowjetunion, die während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland Zwangsarbeit leisten mussten. Auch nach der Befreiung erfuhren viele Überlebende – die meisten von ihnen Frauen – Ungerechtigkeit, Ausgrenzung und sogar Gewalt. 

Ein „Ostarbeiter“ gewesen zu sein – das war in der Sowjetunion auch nach Stalins Tod ein Stigma. Vielen von hunderttausenden Menschen wurde Landesverrat vorgeworfen, erst im Zuge der Perestroika brachen die Überlebenden ihr Schweigen. In der offiziellen Erinnerungskultur des heutigen Russlands spielen sie jedoch kaum eine Rolle. 

In Deutschland waren „Ostarbeiter“ sehr lange Zeit nicht als Opfer des NS-Regimes anerkannt. Sie gehörten zu den vergessenen Opfern des Nationalsozialismus, auch viele der über 30.000 Zwangsarbeitslager gerieten in Vergessenheit. Heute, 75 Jahre nach Kriegsende, sind einige davon Gedenkorte. Über die Opfergruppe wird in den vergangenen Jahren immer mehr geforscht, auch zivilgesellschaftliche Initiativen beschäftigen sich immer intensiver mit dem Schicksal der „Ostarbeiter“. 

Die Schicksale der „Ostarbeiter“ aus ihrem Erinnerungsschatten zu lösen, ist auch Ziel dieses Dossiers, das dekoder mit Unterstützung der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« realisiert. In Text, Bild und Ton lässt es russische wie deutsche Zeitzeugen, Journalisten und Wissenschaftler zu Wort kommen. 

Inhalte

Klitzekleine Schnipsel

„Das war nicht die übliche Stimme der Sieger“

Podcast #4: „Auf Sklavenjagd“

„OST“

„Ostarbeiter“

„Ostarbeitery“ – Warum wir uns erinnern müssen

Остарбайтеры


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: